Joubin Rahimi:
Grandios, dass ihr wieder dabei seid zu einer neuen Folge von insights! Mein Name ist Joubin Rahimi und heute darf ich Ralf Trapp begrüßen. Hallo Ralf.
Ralf Trapp:
Hallo Joubin.
Joubin Rahimi:
Ja, super, dass du dir die Zeit nimmst, heute deine insights! zu teilen. Du hast sie mit mir und dem Wolly ja vor knapp vier, fünf Monaten in Bangkok geteilt auf einem Summit der Firma NFQ. Und ich weiß noch ganz genau, wir saßen abends in so einem Streetfood-Restaurant und da hat es bei mir Klick gemacht, weil das, was du machst und wie du es machst, da habe ich mir gedacht: „Das sind insights, die müssen wir auf jeden Fall teilen." Und das ist, wenn man es weiß, eigentlich so einfach und klar, aber meistens muss man erst mal darauf kommen. Insofern danke, dass du bereit bist, hier die Zeit und deine insight zu teilen.
Ralf Trapp:
Sehr gerne.
Joubin Rahimi:
Genau, bevor du einsteigst, vielleicht magst du zwei, drei Sätze zu dir sagen, dass jeder dich kennengelernt hat.
Ralf Trapp:
Ja, mein Name ist Ralf Trapp. Ich bin unterwegs und helfe mittelständischen Unternehmen, vorzugsweise im Agenturbereich dabei ihre Softwareentwicklungsmethoden aufzuräumen, im weitesten Sinne aufzuräumen und einfacher und hochqualitativer hinzukriegen.
Joubin Rahimi:
Und genau das war ein spannendes Thema, weil wir kamen aber sofort auch mal schnell auf Tools, aber du hast ja gesagt, Tools sind das nicht. Da kommen wir gleich mit drauf auf deinen Aha-Moment. Und wir als synaigy machen auch eine Menge, aber da war für mich auch der Aha-Moment, den du dann gehabt hast. Insofern, vielleicht magst du denn einmal erzählen, wo die Reise begann.
Ralf Trapp:
Die Reise begann, ist schon eine ganze Weile her, ich war damals bei Oxid E-Sales noch zu der Zeit als technischer Produktmanager und wir waren genau in der Situation. Wir hatten ganz ordentliche Qualitätsprobleme und, hatten tatsächlich, und haben dann entschlossen, okay, das muss anders werden, das muss besser werden. Und ja, der entscheidende Moment, es gab zwei Schlüsselmomente. Schlüsselmoment eins war, dass wir angefangen haben und nach einer Weile unser Entwicklungsleiter damals, unser Chefprogrammierer, der war einer der eher kritischeren Leute und sagt: „Das geht nicht, das kriegen wir nicht hin, das ist unmöglich." Und so nach einem Jahr, anderthalb, kam er dann und sagte: „Ich kann mir nicht vorstellen, wie das jemals anders gegangen ist und ich so: „Ja, ja." Und der zweite, dann, als wir fertig waren mit der ganzen Umstellung, ich war zu dem Zeitpunkt dann verantwortlich auch für das Shipping der Software. Und der Vergleich Vorher-Nachher. Vorher war eher so: „Beten wir mal, dass nichts Schlimmes drin ist und hoffentlich geht es und hoffentlich ist nichts wirklich kaputt." Und hinterher war es dann einfach: „Ich habe die Software noch nicht mehr mehr ausgepackt und ich habe sie genommen, wie sie kamen aus dem Entwicklungsteam und habe sie geshippt, habe sie verteilt und war happy." Das waren zwei Momente, wo ich denke, so muss es eigentlich sein.
Joubin Rahimi:
Und es heilt ja noch nach. Also Oxid ist ja nicht bekannt, dass es jetzt eine Buggy-Software ausliefert, sondern das war ja schon vor, glaube ich, Jahrzehnt oder eineinhalb Jahrzehnten. Ja, schon eine Weile her jetzt. Ihr habt da eine gute Grundlage gelegt in dem Zuge.
Ralf Trapp:
Da bin ich auch tatsächlich immer noch stolz drauf, dass wir das geschafft haben, weil das war tatsächlich von Anfang an überhaupt nicht absehbar, tatsächlich, dass es geht. Aber ich habe daran geglaubt, wir haben daran geglaubt und es hat ja auch funktioniert.
Joubin Rahimi:
So, jetzt haben wir hoffentlich alle ein bisschen entspannt gemacht. Und nein, es geht jetzt erst mal nicht die Tools dazu, sondern um die Menschen in dem Zuge, oder?
Ralf Trapp:
Um die Menschen, weil damit fängt es an. Und ich meine, wir sind alle in der IT und ich glaube tatsächlich, dass du, gerade speziell, wenn du mit Maschinen hantierst, vergisst, dass der Mensch eigentlich im Vordergrund steht.
Joubin Rahimi:
Das lassen wir einfach mal wirken. Und wenn der Mensch im Vordergrund steht, wie bekommst du denn einen Softwareentwickler dorthin, die ja meistens, ich weiß nicht, wie es bei Oxid ist, ich kenne es ja im Projektgeschäft und ich weiß, ihr dürft auch immer ein Produkt mitentwickeln, aber auch so zwei Jahrzehnte her Ist aber noch eine andere Art und Weise, Software zu entwickeln, als wenn du Projekte auf Basis eines Produktes machst. Aber auch da hast du wahrscheinlich das Thema Time to Delivery, ihr habt einen Release Plan, Sachen vielleicht versprochen. Die Entwickler haben immer dann auch einen gewissen Druck, vielleicht, wollen schnell was über Tools erschlagen. Aber wie habt ihr den Menschen in den Mittelpunkt gerückt und wie verändert das dann die Qualität?
Ralf Trapp:
Na ja, wenn du erst mal in so einer Situation bist, die mal Schmerzen verursacht. Die spüren ja alle. Also die spüren nicht nur die Softwareentwickler, die spüren die Kunden, die spürt der Support, die spürt der Vertrieb. Wenn du die Softwarequalität nicht liefern kannst, die du einfach liefern müsstest oder wolltest, dann hast du auf der ganzen Palette von Menschen, die damit zu tun haben, da knirscht es. Und ich denke, nein, davon bin ich fest überzeugt, dass es besser geht, gehen muss, gehen wird, gehen kann und dass du die Leute, ich immer von dass du dann letzten Endes von hinten abholst. Also wie könnte es sein, wenn wir diese Schmerzen nicht hätten? Und damit hast du schon mal eine Motivation, dass es was gibt, was es Wert wäre zu ändern. Jetzt speziell auf die Softwareentwickler. Ich arbeite tatsächlich sehr, sehr gerne mit Softwareentwicklern, eigentlich auch selbst tatsächlich aus der Softwareentwicklung komme und auch heute immer noch gerne programmiere. Lange nicht so gut wie die ganzen Cracks, die das hauptberuflich machen, aber tatsächlich gerne und ich kann mich dabei super entspannen. Und ich merke es auch, wenn du mit Softwareentwicklern redest, dann hast du erst mal Skepsis. Skepsis, na ja, kommt wieder so ein Beraterfuzie vorbei, hat keine Ahnung vor nichts. Und der Moment, wo der Softwareentwickler merkt, dass er mit einem Softwareentwickler spricht, der ist unbezahlbar. Dann merkst du, okay, jetzt hast du plötzlich einen Zugang zu dem Menschen, der die Softwareentwicklung macht. Und dann gewinne ich auch Vertrauen bei den Softwareentwicklern. Ich hatte letztens mit einem gesprochen, auch in einem Auftragskontext und da ging es zum Beispiel um eine Entscheidung, die wir treffen mussten und dann sagt er dann, der Entwickler, den ich für sehr kompetent halte: „Ich mache das so, wie der Ralf das sagt." Da habe ich gesagt: „Ja, gut.“ Da ist die Vertrauensbasis da.
Joubin Rahimi:
Aber was sagst du dann? Was machen Sie dann? Ich will auf diesen Kern hinaus. Der Mensch steht im Mittelpunkt. Du sagst, man denkt ja vom Ergebnis her, du kannst es shippen, ohne dass du noch irgendwas tun musst, alles automatisiert. Du bist sicher, dass es einfach auch funktioniert. Aber wie veränderst du dann halt das Teaming und das Setup? Das ist ein Change-Prozess in den Köpfen der Organisation.
Ralf Trapp:
Ja, also du hast ja in der Regel, wenn du mal auf die Situation, die ich gerade eben skizziert habe, eingehst, hast du ja die Lage der Entwickler, dass die letztlich einen großen Teil ihrer Zeit damit verbringen, ich sage mal, ihre Bugs von gestern zu fixen. Oder die fremden Bugs, das ist ja das. Oder noch schlimmer, fremde Bugs zu fixen, die andere gemacht haben. Das heißt, das, was wirklich beim Softwareentwickeln Spaß macht, also irgendwelche neuen Sachen zu machen, weiterzuentwickeln, vielleicht auch neue, was weiß ich, neue Bibliotheken auszuprobieren, neue Technologien, dazu kommst du immer weniger. Und der einfachste Weg, jemanden ein weiteres Stückchen Motivation zu geben und zu sagen: „Schau mal her, wie wäre es denn, wenn du dich wirklich viel mehr oder zu einem größeren Teil darauf konzentrieren könntest, die neuen Sachen zu machen, statt die alten zu fixen?"
Joubin Rahimi:
Ja, da hast du sofort das Ja. Das ist blöd.
Ralf Trapp:
Da wird tatsächlich niemand sagen. Der Vertrieb wird das nicht sagen. Der Support wird das schon mal dreimal nicht sagen, weil die kriegen das ja alles ab an vorderster Front. Die Entwickler sowieso nicht. Ja, und letzten Endes, wenn du als Softwarehersteller oder auch wenn du im Projekt bist, damit beschäftigt bist, das alte Zeug zu fixen statt neues Zeug zu machen, dann verdienst du auch kein neues Geld. Für Bugs fixen, bezahlt dich ja kein Kunde.
Joubin Rahimi:
Genau. Okay, dann pflanzt du diese Idee quasi in die Köpfe der Softwareentwickler und die sagen dann: „Jo, jetzt mache ich das mal, und dann ist alles super."
Ralf Trapp:
Nein, schön wäre es. Ich sage immer: „Liebe Leute, das wird ein Marathon, das wird kein Sprint, weil wenn du mal in der Lage bist, dann hast du ja auf der ganzen Linie in allen Teams, hast du ja Überlast. Und wenn du erst mal Überlast hast, dann ist jetzt die Bereitschaft nicht so wahnsinnig groß, aus dieser Überlast heraus noch zu sagen: „So, jetzt mache ich irgendwas Neues noch obendrauf.“
Joubin Rahimi:
Genau, wie ist deine Erfahrung? Oder sagst du: „Cut, wir müssen jetzt da durch und machen bestimmte Sachen einfach nicht, damit wir Zeit haben?" Oder sagst du: „Da müsst ihr noch mal durchbeißen?"
Ralf Trapp:
Es geht eher in Richtung „Durchbeißen, aber Durchbeißen mit der Rückendeckung der oberen Etagen, wenn du so willst, weil das heißt, irgendwas fällt hinten drunter. Das heißt, entweder wir müssen jetzt mal für eine Weile, was den sowieso relativ geringen Output an neuen Sachen angeht, den noch weiter runterfahren oder sogar ganz stoppen im schlimmsten Fall. Weil letzten Endes geht es ums Aufräumen aus einer Überlasssituation heraus, um die Kapazitäten wieder zu schaffen, dann auch später wieder einsteigen zu können.
Joubin Rahimi:
In meinem Kopf entsteht so ein Puzzlestein. Du hast das Ziel anvisiert, da nimmst du alle mit. Alle wissen, das ist noch mal so eine extra Meile, aber das haben sie wahrscheinlich auch schon alle zig mal gehört. Wir machen jetzt noch mal Clean-up-Days, wir machen noch mal einen Frühjahrspurzer, wie auch immer du das Ganze nennst. Warum funktioniert das jetzt besser? Also was verändert sich da in dem Konstrukt, wenn du dabei bist?
Ralf Trapp:
Ich habe mal vor einer ganzen Weile, ich weiß gar nicht mehr, in welchem Kontext, den Spruch gehört: am Anfang schon ans Ende denken. Und wenn du mal Projekt-Produkt – ist eigentlich relativ egal in dem Zusammenhang – tatsächlich ans Ende denkst: Was ist denn das Ende bei der Herstellung von Software? Also jetzt das vorläufige Ende aus der Softwareherstellung heraus? Da geht es ja letzten Endes um irgendeine Form von entweder Deployment oder Shipping. Also Shipping, wenn du ein Produkt hast und Deployment, wenn du irgendwie was online stellst. Und du wirst … Ich bin mal wieder überrascht, wie viele Unternehmen dieses Deployment tatsächlich zu Fuß machen. Also zu Fuß heißt, einzelne Dateien von A nach B kopieren. Und wenn man das über viele Systeme macht oder über mehrere Kunden, also im Projektgeschäft hast du ja in der Regel einen ganzen Kundenstamm, den du irgendwie mit Softwareupdates versiehst und du kopierst deine Software, File für File auf das Zielsystem, dann kommst du ja in Teufels Küche. Und die Wahrscheinlichkeit, dass da irgendwas passiert, ist, ich sage mal, irgendwann. Es ist nicht die Frage, ob es passiert, sondern wann. Und wenn du jetzt noch das Bild im Kopf hast oder den Leuten das Bild in den Kopf bringst und stellt euch vor, das geht vollautomatisch, ohne dass irgendjemand irgendwas damit anpackt. Das muss sich keiner mehr auf irgendwelchen Server per FTP einloggen und irgendwelches Zeug hin und her kopieren oder sich auf einen Server einloggen und da Konfigurationen machen. Alles vollautomatisch und von da aus rückwärts gehen. Was brauchst du dafür, damit das überhaupt funktioniert? Da hast du erst mal die ganzen Deployment-Mechanismen, da sind wir da ein bisschen bei den Tools, aber das ist sozusagen der nachgelagerte Effekt. Da brauchst du aber davor, musst du ja sicher sein, dass die Software hält. Du musst eigentlich in deine Deployment-Routinen Platzhalter reinsetzen, dass du dann Variabeln reinsetzt, IP-Adressen, Servernamen und so weiter? Ja, das ist jetzt das eine, aber nein, letzten Endes, du kannst ja, wenn du vollautomatisiert deployst, ohne dass dann irgendjemand noch mal tatsächlich irgendwas „wirklich tut", dann musst du ja sicher sein, dass die Software hält. Das heißt, vorher, also vor dem Deployment-Mechanismus, brauchst du die Tests. Und jetzt bist du ja nun dummerweise in der Situation, dass die Softwarequalität mies ist, weil du in der Regel zumindest wahrscheinlich keine vernünftigen Tests hast. Oder, wie es auch noch oft gemacht wird, irgendwelche Excel-Tapeten, die dann irgendwie arme Menschen durchprobieren und ausfüllen müssen. Und wenn du sagst, okay, das mit der Software, die ihr gerade habt – da muss man natürlich vorher sicher sein, dass es auch geht, dass man sich die Software anschaut und sagt: „Okay, ich bin mir sicher, das lässt sich machen" –, stellt euch vor, das wäre automatisiert deploybar. Jetzt sind wir da und da wollen wir hin. Und wenn du das als Gedanken mitnimmst, dann hast du relativ viel Power im Team auch, die sagen: „Ja, das geht." Der eine oder andere Skeptiker, also die meisten sind erst mal skeptisch, dass das geht. Ich habe im Projektgeschäft übrigens, mittlerweile bin ich ja aus dem Produkt, aus Oxid, schon lange weg. Im Projektgeschäft habe ich auch oft übrigens von für Oxid-Installationen gehört, das kann man nicht automatisiert deployen. Ich weiß jetzt zufällig, dass es geht, weil wir haben es letztens gemacht. Also von daher, wenn man Software entwickeln kann, Hubs habe ich glücklicherweise, wenn man Ahnung hat von DevOps-Prinzipien, von Servern, ich habe jetzt in den letzten 32 Jahren schon einiges gesehen, dann kann ich auch relativ schnell einschätzen, geht das oder geht das nicht? Und wenn ich sage, es geht, dann geht das.
Joubin Rahimi:
Ganz witzig, weil ich musste gerade noch mal nachher etwas gucken hier. Deswegen schweifte mein Blick gerade weg. Ich durfte mal ein Produkt mitentwickeln. Ich glaube, das ist so 20 Jahre her. Firma Living Systems. Und da hatte ich schon ein paar Jährchen auch in der Softwareentwicklung drauf. Extreme Programming ist dir wahrscheinlich auch ein Begriff. Ich weiß gar nicht, ob der Begriff noch aktuell irgendwie wirklich im Markt da ist oder bei den Programmierern. Aber das, was du erzählst, wir schreiben zuerst die Tests, dann entwickeln wir, wir lassen es dagegen laufen. Das haben wir damals schon gemacht und da muss ich auch sagen, danke an den Rolf F. Katzenberger. Sehr smarter Kopf, aber extremst klar mit allen Vor-und Nachteilen. Wenn jemand extremst klar ist, der hatte das Ding als Gesamtproduktverantwortlicher. Dann halt schon immer so aufgesetzt. Das erinnerte mich daran. Spannend ist, dass das immer noch so ein Thema ist und dass du sagst, du musst die Menschen mitnehmen. Das heißt ja, irgendwie ist ja das Extreme Programming, ist ja dieses Pair-Programming, Unit-Test im Vorfeld und nichts Neues. Aber der Erfolg zeigt ja, den du ja hast in dem Zuge, es ist weiterhin noch total notwendig. Da die Frage: Wie ist deine Einschätzung? Warum ist das so? Warum haben wir das nicht handwerklich besser im Griff? Das sind ja alles logische Menschen, die wir da haben.
Ralf Trapp:
Ja, da muss man, glaube ich … Es gibt, sage ich mal, Software, die von Anfang an so hochgezogen wird. Die ist, sage ich mal, die ist sicherlich nicht in meinem Fokus als Zielgruppe. Logisch. Aber es gibt ganz viel Software auch gerade so im Agenturbereich. Und das, was früher Webagenturen waren, die machen ja heute alle mehr oder weniger viel Software. Und das heißt, die kommen eigentlich aus der, sage ich mal, Werbebranche und sind si in die Softwarewelt rüber geschwappt.
Joubin Rahimi:
Also gute Erklärung, ja.
Ralf Trapp:
Und dann hast du natürlich aus dieser Perspektive heraus … Ich meine, guck mal aus der Werbeperspektive. Zumindest mal die Erfahrung, die ich gemacht habe: Wenn du mit einer Agentur zusammenarbeitest, da wird ja nicht so wirklich viel auf Wiederverwertbarkeit ausgelegt. Also ich meine, die gucken so von Kampagne zu Kampagne. Und wenn die Kampagne fertig ist, dann wird die nächste Kampagne gemacht. Da kann man vielleicht das eine oder andere von der alten Kampagne noch mal wiederverwenden, aber so wirklich, dass es kontinuierlich weiterentwickelt wird, passiert nicht. Und wenn du aus der Sicht heraus Software machst, guckst du nicht auf nachhaltige Softwareentwicklungen. Da rennst du irgendwann früher oder später, bastelst du hier was dazu und da was dazu und da was dazu und irgendwann rennst du mit dem Ding vor die Wand und nichts geht mehr.
Joubin Rahimi:
Und das, was du gerade sagst, ist übrigens ein mega wichtiger insight bei der Agenturauswahl für die Geschäftsführer.Denn wo du es gerade formulierst, wir kommen ja nicht aus der Werbeecke.Wir sind auch eine digitale Agentur. Wir haben vor allem Menschen, die Informatik studiert haben und richtig Software geschrieben haben. Und wir haben ganz viel, also das, was du beschreibst, sage ich: „Ja, super, haben wir alle einen Haken dran." Aber das macht es doch viel, viel klarer, dass natürlich die Nische, die du da hast, sehen wir ganz häufig. Das sind diejenigen, die günstig anbieten, das erste Projekt machen. Wir sind immer im komplexeren Umfeld, häufig mega tolle Slides haben und dann nach 6 bis 12 Monaten sagt der Kunde: „Ja, war irgendwie blöd. Die Integration ans ERP-System funktioniert immer noch nicht und jetzt brauchen wir doch einen Agenturwechsel dazu. So bekommen wir ganz viele unserer Kunden gar nicht im ersten Pitch, sondern häufig im zweiten Pitch. Und das macht ja rund. Und ich glaube, das ist auch noch mal ein wichtiger insights für Geschäftsführer oder Entscheider, da drauf zu gucken, woher kommt die Firma und kann die auch dann wirklich das komplexe liefern, das typischerweise ja jetzt verlangt wird?
Ralf Trapp:
Kommt natürlich darauf an, was du willst als Kunde. Willst du eine Kampagne mit einer, ich sage mal, einmal Software Landing Page, die irgendwas macht und von der ich weiß, dass ich sie hinterher wegwerfe? Ja, genau. Oder möchtest du eine Software im Web haben, mit der du dein Business stützen oder vielleicht sogar betreiben kannst? Und dann würde ich als Kunde sehr, sehr großen Wert darauf legen, dass die Firma, die mir das da hinstellt, auch weiß, wie man das so hinstellt, dass das in ein, zwei, drei, vier, fünf Jahren immer noch funktioniert. Und es gibt ja noch einen weiteren Aspekt aus Kundensicht. Wenn du heute irgendein Business hast und du möchtest mit einer Web-Software dieses Business betreiben oder unterstützen, dann wirst du ja nicht einmal die Software hinstellen und dann hält die für die nächsten zehn Jahre. Das heißt, kontinuierliche Weiterentwicklung ist notwendig, damit du deine Konkurrenz, den Mitbewerb, einfach vorne weglaufen kannst und nicht hinterher. Das heißt, du musst darauf aufmerksam gemacht werden oft, dass das Teil deiner Strategie sein muss, dass die Software, die du da beauftragst, auch tatsächlich hält und weiterentwickelbar bleibt und dass ich nicht, wenn ich da was ändere, da was kaputt geht. Und da sind wir sozusagen der Bogen zurück. Das ist ja das, was wir in so einer Situation haben. Du hast Angst vor jeder Änderung, weil du dir sicher sein kannst, irgendwo geht was kaputt, du weißt aber noch nicht, wo.
Joubin Rahimi:
Und das ist, glaube ich, ein super schönes Schlusswort in dem Zuge, auch den Mehrwert deines Services noch mal unterstreicht, weil es geht ja nicht mehr um, ich habe hier mal kurz einen Steckbrief im Netz, sondern in der heutigen Zeit geht es ja immer Geschäft über das Netz oder durch die Digitalisierung, durch das Digitale und insofern auch einen ganz anderen Professionalisierungsgrad, der notwendig ist.
Ralf Trapp:
Absolut.
Joubin Rahimi:
Ja, danke. Wenn Menschen gesagt haben, das war jetzt mega spannend, wie dürfen sie dich kontaktieren?
Ralf Trapp:
Am einfachsten auf die Website meiner Firma gehen, procelo.ch. Verlinkt direkt unten, genau. Und da einen Termin buchen oder anrufen. Kontaktdaten gibt es überall auf der Website.
Joubin Rahimi:
Super, wunderbar. Ralf, danke für die insights.
Ralf Trapp:
Sehr gerne, Joubin.
Joubin Rahimi:
Danke, dass alle zugehört haben und zugeschaut haben und bis zum nächsten Mal.
Ralf Trapp:
Bis zum nächsten Mal.