Die Angst vor Neuem ist menschlich, aber wir könnten viel mehr, wenn wir etwas optimistischer wären.
In einer Welt, die sich rasant verändert, ist es oft schwierig, den Überblick zu behalten. Doch Karl-Heinz Land, ein Vordenker der digitalen Transformation, zeigt in einem inspirierenden Gespräch, wie wir die technologischen Fortschritte nicht nur verstehen, sondern aktiv nutzen können, um eine bessere Zukunft zu gestalten. Seine Botschaft: Wir müssen die Zukunft nicht fürchten, sondern uns auf sie freuen – und sie bewusst gestalten.
Erde 5.0: Ein Plan für eine nachhaltige Zukunft
In seinem Buch „Erde 5.0“ skizziert Karl-Heinz Land eine Vision, wie wir die Herausforderungen unserer Zeit – vom Klimawandel bis zur Digitalisierung – meistern können. Anstatt uns von der Geschwindigkeit des Wandels überwältigen zu lassen, sollten wir die Chancen erkennen, die darin liegen. Der technologische Fortschritt, der oft als Bedrohung empfunden wird, kann uns helfen, den Planeten lebenswert zu erhalten. Die zentrale Frage lautet: Wie können wir Technologie nutzen, um eine nachhaltige und gerechte Zukunft für kommende Generationen zu sichern?
Keine Angst vor dem Unbekannten: Warum Deutschland mutiger werden muss
In Deutschland herrscht oft eine gewisse Zurückhaltung gegenüber neuen Technologien, insbesondere der Künstlichen Intelligenz (KI). Doch Land argumentiert, dass diese Zurückhaltung unbegründet ist. Er vergleicht es mit einer Achterbahnfahrt: Was anfangs beängstigend wirkt, kann sich als aufregend und bereichernd erweisen. Um in einer globalisierten Welt wettbewerbsfähig zu bleiben, müssen wir uns trauen, neue Wege zu gehen und die Möglichkeiten der KI und anderer Technologien zu erkunden.
Eine interessante These von Land ist, dass die deutsche Zurückhaltung tief in unserer Geschichte verankert sein könnte. Er vermutet, dass die Deutschen, die geblieben sind, während andere auswanderten, möglicherweise genetisch eine Neigung zum Festhalten an Traditionen und Altbewährtem entwickelt haben. In den USA hingegen, einem Land der Auswanderer, ist die Bereitschaft zum Wandel und zur Anpassung weitaus stärker ausgeprägt. Dies erklärt möglicherweise, warum Innovationen dort oft schneller angenommen werden.
Die Rolle der Künstlichen Intelligenz: Chancen erkennen und nutzen
Künstliche Intelligenz ist ein zentrales Thema in Land’s Arbeit. Er betont, dass es keine „echte“ Intelligenz ist, sondern vielmehr maschinelles Lernen – ein Papagei-Mechanismus, der enorme Potenziale birgt. Für Unternehmen bedeutet dies, dass sie ihre Effizienz und Produktivität durch den Einsatz von KI drastisch steigern können. Ein Beispiel ist das Ausschreibungsmanagement: Während früher ein Team mehrere Wochen mit der Bearbeitung einer komplexen Ausschreibung beschäftigt war, kann KI diese Aufgabe in wenigen Tagen erledigen – und dabei sogar qualitativ bessere Ergebnisse liefern.
Doch Land warnt auch vor der unreflektierten Nutzung von KI, insbesondere wenn es darum geht, große Mengen an Daten an amerikanische Tech-Giganten zu übermitteln. Er plädiert dafür, lokale Alternativen zu entwickeln und zu fördern, um die Kontrolle über die eigenen Daten zu behalten und die Wertschöpfung im eigenen Land zu sichern.
Demokratisierung von Wissen: Die nächste Stufe der digitalen Revolution
Ein weiteres spannendes Thema ist die Demokratisierung von Wissen. Karl-Heinz Land sieht in der KI das Potenzial, Wissen und Erfahrung auf eine Weise zu verbreiten, wie es zuvor durch den Buchdruck oder das Internet geschehen ist. Dies könnte eine neue Ära des Wissens und der Innovation einläuten, in der jeder Zugang zu Informationen hat und diese nutzen kann, um eigene Projekte und Ideen voranzutreiben.
Doch diese Demokratisierung bringt auch Herausforderungen mit sich. Unternehmen müssen lernen, mit der Fülle an Informationen umzugehen und die richtigen Schlüsse daraus zu ziehen. Wer dies beherrscht, wird in der Lage sein, innovative Produkte und Dienstleistungen anzubieten, die den Markt verändern können.
Fazit: Lust auf die Zukunft – Mit Optimismus und Technologie in eine bessere Welt
Karl-Heinz Land ermutigt uns, die Zukunft mit Optimismus und Tatendrang anzugehen. Statt uns vor dem Wandel zu fürchten, sollten wir ihn als Chance sehen, die Welt zu verbessern. Mit der richtigen Einstellung und dem bewussten Einsatz von Technologie können wir nicht nur unseren Wohlstand sichern, sondern auch eine nachhaltige und gerechte Zukunft für alle schaffen.
Letztlich geht es darum, die Lust auf die Zukunft zu wecken – in uns selbst und in den Unternehmen, in denen wir arbeiten. Denn nur wer neugierig und offen für Veränderungen ist, wird die Chancen der digitalen Revolution voll ausschöpfen können.
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Joubin Rahimi:
Grandios, dass ihr wieder dabei seid zu einer neuen Folge von insights. Mein Name ist Joubin Rahimi und noch heute darf ich Karl-Heinz Land bei mir im Studio bzw. Im virtuellen Studio begrüßen. Hallo Karl-Heinz!
Karl-Heinz Land:
Hallo Joubin!
Joubin Rahimi:
So, bevor wir hier loslegen, möchte ich einmal kurz das Kostüm erklären. Ja, Super Mario hat halt eine Menge an Veränderungen durchlebt und tut das immer noch. Warum das aber und wie es matcht zum Karl-Heinz und Karl-Heinz Themen, das werdet ihr am Ende erfahren. Bevor wir jetzt aber einsteigen Karl-Heinz, vielleicht sagst du noch zwei, drei Sätze oder vielleicht auch fünf, sechs zu dir. In der Zeit werde ich diese warme Kleidung ausziehen.
Karl-Heinz Land:
Okay, ja, dann nimm dir die Zeit. Also mein Name ist Karl-Heinz Land. Ich bin 61 Jahre, bin verheiratet, habe vier erwachsene Kinder. Also die Jüngste ist 28 und die Älteste wird jetzt 36. Dazwischen noch zwei Jungs. Mit allen habe ich einen relativ engen Kontakt. Familiär auch, wenn die jüngste Tochter in New York lebt, weil sie im Filmmaking ist Kamerafrau und die anderen leben tatsächlich hier in Köln. Und einige sind auch bei mir mit in der Firma, weil wir machen ja viel so Strategie Themen, die helfen auch schon mal beim Finden von Themen für die Bücher. Ja, und ich bin seit über 40 Jahren in der IT unterwegs, also in der Informationstechnologie.
Joubin Rahimi:
Und Bücher hast du gerade erwähnt. Du hast unter anderem das Buch Erde 5.0 geschrieben. Ja, es ist echte Kaufempfehlung für alle, die es noch nicht haben. Auf jeden Fall eine Leseempfehlung. Also das ist doch viel wichtiger als kaufen, es zu lesen. Und das hat mich beeindruckt. Deswegen warst du ja auch bei uns bei einem Event Digital Horizon, wo wir ja über Erde 5.0 auch sprechen konnten. Aber vielleicht für die Zuhörer und Zuschauer so eine kurze Summary. Was? Was ist Erde 5.0 und was möchtest. du herausheben?
Karl-Heinz Land:
Also Erde 5.0 beschäftigt sich damit, wie wir die Zukunft gestalten müssen. Ich habe den Untertitel gewählt, die Zukunft förmlich provozieren müssen, weil es passiert im Moment sehr viel. Du hast was von Veränderungen gesagt. Ich glaube, da werden wir gleich noch drauf zu sprechen kommen. Im Moment ändert sich sehr viel für die Menschen und viele sind auch verunsichert. Denken wir mal an Klimawandel, an Migration, an Flüchtlinge, bei uns alternde Bevölkerung, Technologie, die sich verändert, Digitalisierung, Transformation, jetzt neuerdings künstliche Intelligenz. Jeder hat schon mal irgendwie mit ChatGPT gespielt. Und in dem Buch geht es darum, wie der technologische Fortschritt unser aller Leben, die Gesellschaft, verändert. Aber aus meiner Sicht und deshalb 5.0, wie wir die Chancen in dem technologischen Wandel auch nutzen können, um den Planeten lebenswert zu erhalten. So, dass deine, meine, unsere Kinder und die Enkel und Enkelkinder auch noch eine Erde haben, auf der man lebenswert leben kann. Und darum geht es in dem Buch Erde 5.0.
Joubin Rahimi:
Und das finde ich total spannend, weil es einfach noch eine neue Sichtweise ist. Wir nehmen technologischen Fortschritt immer ganz gern, um zu erklären, dadurch verändern wir Menschen uns ja auch im Umgang mit Unternehmen, Märkten und so weiter. Deswegen müssen sich ja Unternehmen verändern. Du sagst ja, mit der KI unter anderem, also mit dem technologischen Fortschritt, kann man die Probleme oder Teile der Probleme, den kann man begegnen damit und enkelfähig machen. Und da ist bei KI, deswegen liebe ich es mit dir zu sprechen, du sagst nicht, die Welt wird untergehen, sondern du sagst, lass uns die Technik nutzen, um halt was Besseres zu schaffen. Und da hätte ich gerne einmal kurz deine Sichtweise. Warum haben wir Deutschen immer Angst vor technologischen Wandel?
Ich weiß nicht, ob das ein Thema ist, das du mitstreifen kannst und welche Gedanken du hast, wie KI uns dann auch helfen kann, die Erde enkelfähiger zu machen.
Karl-Heinz Land:
Also zunächst muss man ja sagen, Dinge, die uns Menschen unbekannt sind, haben oft was Beängstigendes. Wenn man es dann mal erfahren hat, also auch eine Achterbahn kann ja sehr beängstigend sein. Wenn man aber merkt, Mensch, das ist ja sicher, es gibt einen schönen Kribbel im Bauch, dann genießt man es nachher vielleicht sogar. Und so ist das mit vielen Dingen. Dinge, die uns unbekannt erscheinen, da sind wir eher verhalten, sogar abwehrend. Dinge, die wir dann kennengelernt haben, die nutzen wir gerne und so weiter. Vielleicht ein einfaches Bild, wenn wir mal schauen, warum leben wir heute so gut, wie wir heute leben können? Das liegt an einem tollen Gesundheitssystem. Das liegt an einem Verkehrsnetz, Infrastruktur, Internet, Computer, Autos, die uns von A nach B ganz schnell bringen und auch noch ein tolles Entertainment System haben. So, das ist alles geschuldet dem technologischen Fortschritt, sagen wir mal der letzten 100, 200 Jahre. Weil sonst hätten wir nicht die medizinische Versorgung, könnten uns nicht so bewegen und und und. Und unsere Häuser wären vielleicht auch nicht so angenehm kuschelig warm. Wenn wir in 50 Jahren zurückgucken könnten, du kannst das ja vielleicht noch, bei mir wird das eher unwahrscheinlich,
Joubin Rahimi:
Wir werden alle älter.
Karl-Heinz Land:
Dann werden wir feststellen, übrigens ja auch dem technologischen Fortschritt geschuldet oder in dem Fall dem technologischen Fortschritt aus der Gesundheit, aus dem Gesundheitsfortschritt. So, aber wenn wir in 50 Jahren zurückgucken könnten, würden wir feststellen, dass unser Wohlstand und auch die Bequemlichkeit des Lebens wieder aus dem technologischen Fortschritt der letzten 50 Jahre dann gekommen ist. Und so wird das weitergehen. Und deshalb finde ich A, wir sollten keine Angst vor der Zukunft und auch nicht vor dem technologischen Fortschritt haben. Der hilft uns. Es gab aber ein paar Dinge, die haben nicht so gut geklappt. Also wenn wir jetzt mal angucken Klimawandel, der ist auch der Ursprung, liegt auch im technologischen Fortschritt. Warum? Wir haben weg gespeichertes CO2, also Bäume, die CO2 aufgenommen haben, sind über Jahr Millionen zu Kohle, Gas und Öl verwandelt worden und die waren weg gespeichert unter 100000 Meter dicken Schichten. Und dann hat der Mensch gesagt Mensch, ein toller Brennstoff, Energie brauchen wir. Also Wohlstand ist auch davon abhängig, dass Energie günstig verfügbar ist. Also haben die das rausgeholt, das Öl, die Kohle und das Gas. Und wir haben das wieder wunderbar freigesetzt. Und siehe da, Nebeneffekt, anderthalb Grad Erwärmung. Und wahrscheinlich kommt dann noch was dazu. Das scheint jetzt erst mal schlimm. Aber ich sage, wir können denselben technologischen Fortschritt auch benutzen, um das wieder einzufangen. Und deshalb glaube ich einfach, wir sollten keine Angst vor dem technologischen Fortschritt haben, sondern wir sollten weise sein, in sinnvoll nutzen und das lassen, was schadet. Aber da können wir sicher gleich mal drüber sprechen.
Joubin Rahimi:
Die Thematik, die mir so begegnet ist innerhalb von Deutschland, sind wir sehr zurückhaltend. Und wenn ich Amerika halt nicht ganz so zurückhaltend, einfach von Naturell her. Aber die Länder, die gerade, wo man sagt, die haben nicht so einen technologischen Fortschritt, die nutzen das halt viel, viel mehr. Und ich habe das Gefühl, vielleicht hast du da auch einen Kommentar dazu, dass wir uns in Europa und speziell in Deutschland natürlich auf das, was wir die letzten 100, 150 Jahre erreicht haben, einfach ausruhen und sagen Okay, wir gucken mal und machen wir lieber nichts.
Karl-Heinz Land:
Aber die Umwelt... Das hat vielleicht, ich habe eine Theorie, die habe ich auch mal mit einem Evolutionsforscher besprochen, aber sie ist unbestätigt. Also nur das vorweg geschickt. Wenn du überlegst, wir Deutschen sind sehr bodenständig. Also in Amerika, da kaufst du dir eine kleine Wohnung. Wenn du jung bist, dann kaufst du dir eine größere Wohnung, die dritte Wohnung, das erste Haus, dann ein größeres Haus und ganz zum Schluss verkaufst du wieder alles und ziehst dann nach Miami auf den Golfplatz ungefähr. Also dieser Wechsel ist quasi Systemimmanent. Keiner würde ein Haus kaufen für von Geburt, von der Wiege bis zur Barre in Amerika. Bei uns aber schon. Also wir planen ein Haus, das muss so gut sein, dass das von ich lebe alleine bis ich gehe wieder in die Kiste sozusagen. Und das ist natürlich Quatsch. Aber die Begründung, die Amerikaner sind ja in gewisser Weise eine Selektion, eine biologische Vorselektion. Warum? Die sind alle ausgewandert, also deren Fluchfahren. Die haben alle mal losgelassen. Das heißt, sie sind aus England, im Mittelalter sehr viele aus dem Schwabenländle, also aus Deutschland in Summe. Warum? Die konnten hier nicht mehr leben, war unmöglich. Und dann sind sie nach Amerika gegangen. Die, die dahin gewandert sind, die haben alles hinter sich gelassen. Die wussten, wir sehen die Familie nie mehr. Die wussten, sie sehen ihr Grundstück, ihr Haus, ihr Dorf nie mehr. Das heißt, meine These ist, genetisch gesehen sind wir die Zurückgebliebenen, die Beharrer. Genetisch gesehen sind wahrscheinlich die Amerikaner, die mutig waren und gegangen sind. Ob auf Zwang oder wie auch immer, will ich nicht bewerten. Aber die haben losgelassen. Und Joubin, ich bin Mitte der 80er bei einem jungen amerikanischen Start-up namens Oracle gewesen. Da war da noch ein 300 Mann Laden. Und hier in Deutschland, da haben die Leute behaart an ihren Entscheidungen für Mainframes und in den USA, die Leute sagten, oh, Relationale Datenbanken, Oracle, das scheint plausibel, das macht Sinn, machen wir. Sowohl Banken als auch große Industrieunternehmen. Und ich habe mir immer die Frage gestellt, warum beharren wir so an der Entscheidung? Und die anderen, die gehen und sagen, was interessiert mich mein dummes Geschwätz von gestern. Hier gebe ich was Neues, was Besseres. Das mache ich. Und ich glaube, dass es an diesem Loslassen-Können liegt. Und ich glaube, dass es an einer Selektion, die biologisch über Jahrhunderte stattgefunden hat, von Leuten, die einfach loslassen können. Und wir sind eher die, die nicht so gerne loslassen.
Joubin Rahimi:
Sehr spannende These. Ich würde dem auch total was abgewinnen. Ich bemerke übrigens an mir persönlich dadurch, dass mein Werdegang ist, so wie er ist, mit verschiedenen Ländern und meine Eltern mussten auch immer mal wieder loslassen. Habe ich viel weniger Angst vor Loslassen. Deswegen auch ich war im Schwarzwald, ich bin in Hamburg groß geworden, bin in den Schwarzwald gezogen, dann später nach Düsseldorf, Köln, jetzt Remscheid. Muss man ja auch loslassen Kölner schöne Köln.
Karl-Heinz Land:
Ja, und vor allen Dingen man muss immer auch wieder das Positive in der Neuen, in der Veränderung finden. Und man muss sich darauf einlassen. Weißt du, vieles in unserem Leben hat zu tun mit unserer Erwartungshaltung. Ich sage immer Erwartungshaltung und Glück. Was hat das mit den Dingen zu tun? Also wenn du erwartest, dass dein Leben so ist wie von Rockefeller oder Onassis oder von Bill Gates, dann wirst du wahrscheinlich jeden Morgen aufwachen sagen Oh shit, ich habe die alte Kiste. Meine Armut kotzt mich an. Mein Haus ist fürchterlich. Ich lebe nicht in Kalifornien oder in New York. Dann wirst du jeden Tag unglücklich. Also Erwartungshaltung minus erlebtes Erleben, Erfahrung = Glück, also erlebtes Glück. Wenn die Erwartungshaltung hoch ist und du erfährst wenig, dann hast du kein Glück. Also dann bist du nicht glücklich. Wenn die Erwartungshaltung aber angemessen ist und jeden Morgen stehst du auf: Eigentlich, was bin ich für ein glücklicher Mensch? Ich habe diese zwei oder drei tollen Kinder. Ich habe eine Frau, die mich glücklich macht. Wir haben ein schönes Haus. Es regnet nicht durch. Kann ja schon mal glücklich machen. Und warm ist es auch im Winter. Dann könnte man auf die Idee kommen, dass du glücklich bist. Wenn du aber jeden Tag haderst, der Nachbar, der hat so ein schickes Auto und ich fahr die alte Kiste, der hat ein Haus, das hat 50 Quadratmeter Wohnfläche mehr als meins. Und außerdem hat der die top Blondine und ich habe vielleicht meine Frau, die hat zwei Kilo mehr oder so, dann könnte man unglücklich werden. Und wenn der das möchte, dann wird er auch unglücklich. Also es ist nur eine Frage des Willens und der Erwartungshaltung.
Joubin Rahimi:
Ist das Mindset schlussendlich.
Karl-Heinz Land:
Genau. Und der Kölner, der ist ja der, ja, man könnte sagen Fatalist, aber auch ein bisschen der Philosoph der Deutschen, weil der ist halt wunderbar durchmischt. Weil der Kölner, da waren die Franzosen, da waren die Belgier, da waren die Italiener, also die Römer. Da ist alles mal durchgerutscht, sozusagen. Wir haben viel davon dann angenommen. Also jede Kultur hat ihre Worte, ihre Begriffe und Spielregeln hier hinterlassen. Also mach keine fiese Matenten. Das hat man zu den Mädels gesagt, damals als Napoleon mit seinen Soldaten in Köln war. Weil geh nicht mit den Soldaten ins Zelt. Das war Maton. Und die fiese Matenten war also tu nichts, was du später bereuen könntest, weil neun Monate später waren die Mädels dann gar nicht schwanger, wenn die sich zu eng trafen. Oder Portemonnaie. Also viel von der Sprache haben die Franzosen uns gelassen. Aber auch die Italiener. Also so diese Regeln kommst du heute nicht, kommst du eben morgen, so Laissez – faire. Also man muss das nicht alles so kritisch nehmen. Wir haben sogar eigene Zeitrechnungen erfunden in Köln mit dem präsenten Futur. Also da stehen zwei an der Bar und der eine sagt Hör mal, ich bin dann jetzt weg. Also der ist noch da, aber ist schon weg. Das sind alles so Sachen, die einen sehr lockeren Umgang mit Sprache, mit Kultur, also adaptieren. Die haben viel angenommen von den anderen. Alles, was ihnen passte, der Karneval, die Uniformen, das war eine Perseflage auf die französische Besatzungszeit. Deshalb hier mit die Roten, die Grünen und die Blauen. Und die Kölner, die haben das spielerisch verarbeitet und sind wahrscheinlich Gentechnisch betrachtet die am meisten durchmischte biologisch-gen-technische Volksgruppe in Deutschland, weil da alles immer drin war.
Joubin Rahimi:
Da bin ich mal auf die Kommentare gespannt. Auch Forscher in dem Umfeld. Jetzt sind wir ein bisschen vom Thema KI weggekommen.
Karl-Heinz Land:
Stimmt. So ein bisschen.
Joubin Rahimi:
Weil im Endeffekt sind es ja auch wieder Brücken, die man baut in dem technologischen Umfeld, die wir auf jeden Fall bauen. Ihr ja auch. Wenn ich jetzt Unternehmen bin, dann wird mir häufig die Frage gestellt, Joubin oder Herr Rahimi, was soll ich denn jetzt mit KI machen? Finde ich die Frage persönlich immer schwierig, weil es geht ja nicht um KI. Aber das, was da dahinter steckt, ist ja wie kann ich diese neue Technologie adaptieren und für was kann ich sie adaptieren? Vielleicht für welche Engpässe? Und da hast du bestimmt auch durch deine Recherchen und Erfahrungen in der Beratung den einen oder anderen Hinweis, wo man gucken kann.
Karl-Heinz Land:
Also Joubin, ich habe das erste Projekt im KI Umfeld 1986 beim Grobforschungsinstitut gemacht. Damals haben wir versucht herauszufinden...
Joubin Rahimi:
Wollen wir nochmal für alle? 1986.
Karl-Heinz Land:
Ja, das war vor 2000. War vorgestern. Ja, das ist ganz lustig. Damals war ich ein junger Vertriebsmann bei Oracle und das Projekt, da ging es darum, wie können wir Korrosionsverhalten an Metallen vorhersagen? Und das größte Problem war, wir mussten erst mal eine Datenbank finden, die mehr als 100 Megabyte Daten hatte, mehr als 100 MB. Das war schwer. Das war nicht einfach. Damals nur zur Info, eine Gigabyte Festplatte, das kam dann so '66/'88 auf den Markt, kostete 50.000 Mark, ein Giga und wog 80 Kilo. Ja, und wir brauchten zehn Gigawatt später, um das Projekt zu Ende zu führen. Also. Relativ viel Platte. Und damals ging es nur um Trends zu erkennen. Also wie kannst du einen Trend erkennen in dem Falle an Korrosion später im Handel? Was sind die guten Kunden? Was sind die schlechten? Wie kannst du die Produkte raussieben, die keiner kauft, die aber dein Lager belassen und und und. So, und dann kam so die eigentliche Trendwende ja tatsächlich nach 20, 30 Jahren Eiszeit in der KI, nämlich mit GPT, ChatGPT, den generativen KIs. Da müssen wir ja immer unterscheiden. Weil grundsätzlich muss man festhalten, Erstens es gibt noch gar keine künstliche Intelligenz. Was es gibt, ist Machine Learning. Wir bringen der Software Dinge bei, die die dann wiederholen kann. Also eigentlich ein Papagei Mechanismus, wenn man es mal brutal nimmt. So, aber der hat irre viel Potenzial. Und ich beginne viele meiner Vorträge damit, dass ich sage, das ist der Aufbruch in eine neue Zeit, nämlich so die Dampfmaschine, was die im 17. Jahrhundert gemacht hat, die hat die Industrie-Revolution ausgerufen und die KI löst jetzt eigentlich die digitale Revolution so richtig aus. Und die Firmen müssen halt erkennen und verstehen, Was heißt das für sie selbst? Also was passiert da? Wie kann ich die Technologie sinnvoll nutzen? Und was sollte ich tun? Und was sollte ich auch möglichst lassen? Weil da gibt es auch ganz viel, was man besser nicht damit machen sollte. Dann hast du zwei, drei Beispiele, was man erst mal nicht machen sollte. Ja, also. Erstens ich bin ein totaler Fan von Open AI und GPT und ich bin gleichzeitig der, der immer empfiehlt, benutzt es möglichst nicht. Warum? Weil es kann ja nicht sein, dass wir mit unserem Input amerikanische Software Giganten, die eh schon groß sind, noch größer machen und noch wichtiger und denen so quasi unser Wissen einfach überlassen. Und zwar ohne Payback. Also du kriegst nichts zurück. Das ist so wie was bei Google und Apple und Facebook. Da geben wir auch alle brav unsere Daten ab. Die machen dann da mit 1,6 Trillionen Dollar Umsätze und wir kriegen nücht außer kostenloser Werbung. Das finde ich ein unfaires Geschäftsmodell. Ein kluger Mann hat mal gesagt, wenn das Produkt nichts kostet, bist du wahrscheinlich das Produkt. Das ist das eine Thema. Deshalb möglichst davon lassen, aber gleichzeitig sich intensiv mit KI auseinandersetzen. Also eine KI kann dir helfen produktiver zu sein, schneller zu sein, innovativer, weil es kann dir ganz wichtige Impulse geben. Es wird die Effizienz und die Produktivität in deinem Unternehmen massiv steigern. Wir haben Projekte, 25, aber auch 80, 85 Prozent. Also ein einfaches Beispiel, ein Ausschreibungsmanagement, wo fünf Leute eine 800-seitige Ausschreibung wahrscheinlich drei, vier Wochen lesen, verstehen, dann beantworten müssen. Das kannst du mit einer KI in anderthalb Tagen und zwei Leuten prima erleben. So, dann reden wir über 80, 90 Prozent Produktivitätsgewinn. Und was verrückt ist, die Kunden sagen, die Qualität des Angebots ist besser geworden, nicht schlechter. Warum? Weil ich meine, das ist menschlich. Wir machen viele Dinge gleichzeitig und am Ende wird es knapp. Und wenn die Zeit knapp wird, dann Entschuldigung, dann hudeln wir vielleicht ein bisschen was zusammen. Der KI dadurch, dass die KI das in rasender Geschwindigkeit macht, hast du am Ende immer noch gut Zeit, auch dich die Qualität zu kümmern. Und das ist halt was, was wirklich extrem nutzbar ist. Und stell dir vor, du nutzt die Technologie und bist ganz vorne weg und dein Mitbewerber nutzt sie nicht. Und du hast einen Vorteil. Ich sage jetzt nicht von 80%, sondern sagen wir mal 30%, dann bist du 30% besser, schneller, qualitativ besser. Und da kann ich mir nur schwer vorstellen, wir in Deutschland sind ja Hochlohnland, wenn wir diesen Hebel nicht nutzen, dann könnte es im Gegenteil sogar ziemlich kritisch für unsere Wirtschaft werden.
Joubin Rahimi:
Total. Also das kann ich voll unterschreiben. Ja. Ich habe noch eine andere Analogie so im Laufe der Interviews mitgenommen. Wir Deutschen haben mit Guttenberg oder der Guttenberg, die wir Deutschen Buchdruck erfunden. Und mit dem Buchdruck ist halt das Thema Information, ja, demokratisiert worden. Jeder hat auf einmal Zugriff auf Informationen. Und das ist natürlich super. Das führte ja dazu, dass ja schlussendlich auch Demokratien entstanden sind und die Schulen kamen. Und ich glaube, ganz, ganz viel ist ja die Grundlage.
Karl-Heinz Land:
Absolut.
Joubin Rahimi:
Wenn ich diesen Ball weiterspinne, haben wir mit der Kombination Internet und Smartphone vor allem, also Social Media, aber Internet Smartphone, den Status erreicht, dass wir Erfahrungen und Wissen, also Wissen durch Erfahrung, dann ja auch sehr, sehr einfach verteilen können und es tun. Und dadurch hat sich ja der Handel auch ändern müssen, weil ja der Handel bisher ist der Kunde ja einfach in einen Laden gegangen, hat sich für den Laden entschieden und dann erst gekauft und er wusste noch nicht, was er kauft. Jetzt weiß ja der Mensch schon, was er kaufen will und entscheidet wo bezieht das? Also gehe ich ins Internet, gehe ich in den Laden rein und die Beratungskompetenz wird viel, viel kleiner. Auch wieder dadurch, dass Wissen, also wir als Unternehmer können ja auch immer wieder Menschen damit beschäftigen, Sachen zu tun und uns Wissen zu geben oder anzueignen. Aber das hat es auf einmal ja verändert. Es war ja für alle da. Plus natürlich, dass man selber dann in die Welt rein stecken oder pusten, versauen konnte. Und das letzte, was ich jetzt sehe mit der KI, da wird etwas, ist ja auch generative KI, wird was generiert, also Konzepte generiert, auch wieder Gedankenarbeit, wo wir als Unternehmer vielleicht einen Projektleiter, einen Berater, Assistenten gesagt haben, bitte mach mal folgendes. Für Re-Plattforming such mal die passenden Vendoren aus.
Joubin Rahimi:
Ja, ja, ja. Und das ist so eine Analogie, die ich verwende. Würde mich gerne interessieren, was für einen Impuls du darauf hast. Aber ich finde es auch so, das wird auch wieder unser Geschäft, also für uns, unser Business ja verändern.
Karl-Heinz Land:
Also Joubin, du hast das schon richtig angesprochen. Es geht letztendlich um die Demokratisierung von Wissen. Und wir müssen uns klarmachen, wir leben in tatsächlich einer Zeitenwende und das sagt nicht nur der Herr Scholz, unser Bundeskanzler, sondern das sag auch ich. Weil die Zeitenwende, in der wir leben, ist eine, wir waren ein Industrieland und die Produkte waren das größte Asset, also unser ganzes, also welche Services und Arbeit und Produkte haben wir geliefert und da drauß ein BIP mitgemacht, unser Bruttoinlandsprodukt. In Zukunft werden wir über Wissens-und Informationsgesellschaft sprechen und wir sind quasi am Scheidepunkt zwischen, ja, wir produzieren noch Produkte, Autos, Maschinen und so weiter. Wahrscheinlich wird das ein bisschen abnehmen. Die werden dematerialisieren, also die werden zur Software und Service. Du wirst in Zukunft, wenn das Auto intelligent ist und selber fährt, dann wirst du einen Shared Service nutzen. Das heißt, du willst Mobilität, aber du willst vielleicht nicht mehr unbedingt das Auto besitzen.
Joubin Rahimi:
Jetzt passiert ja mit der KI auch direkt was.
Karl-Heinz Land:
Ich habe die Gesten Steuerung an. Hast du das gesehen. Ja, dann macht er das. Dann fängt er an und er kennt die Geste und fängt mit irgendeinem... Na ja, egal. Auf jeden Fall dieser Übergang. Wenn jetzt Produkte, also wenn das Auto zur Mobilität wird, also ich will es nicht mehr besitzen, dann geht es um das Wissen und die Informationen zum Auto. Wo ist es, wer berechnet es ab und und und. Und ich glaube, dass das auch bei vielen Dingen passieren kann. Also wenn Google der City of London anbietet, wir schenken dir 10.000 Google autonom fahrende Taxis, aber nur wenn wir die Daten exklusiv kriegen, dann sind die Daten mehr wert für Google wie das Auto. Da versuch mal mit Mercedes gegen zu konkurrieren. Das wird dann schwierig. Und was wir als Unternehmer halt wahrnehmen sollten, dass dieser Wechsel von Industrie hin zum Service, vielleicht verkaufst du nicht mehr deine Maschine, sondern den Service am produzierten Produkt auf der Maschine. Und das ist halt für Deutsche für uns total unvorstellbar bisher. Und die KI wird uns aber dabei helfen, das zu tun, diesen Weg zu beschreiten. Weil ohne KI wirst du das wahrscheinlich nicht mehr beherrschen können, weil das hier unten... Überschaubare Datenmengen, sagen wir.
Joubin Rahimi:
Ja, du brauchst dann ja auch andere Menschen, die das dann ja auch verkaufen. Du brauchst andere Menschen, die diese Services generieren. Die anders denken.
Karl-Heinz Land:
Und dann sind wir wieder bei dem, ein Veränderungsthema, weil letztendlich ich sage immer, jede Veränderung fängt beim Perspektivwechsel, bei der Wahrnehmung an und bei der Erwartungshaltung. Was will ich denn überhaupt tun? Und je nachdem, wenn die Erwartung erfüllt wird oder nicht, dann bist du glücklich oder unglücklich. Und im Business Leben, wenn die Erwartung erfüllt ist, dann hast du deinen Umsatz gemacht oder eben nicht. Und wenn du nicht gemacht hast, bist du wahrscheinlich auch nicht so glücklich. So und so spielt das alles zusammen. Aber entscheidend ist, wie du sagst, das Mindset. Mit welchem Mindset gehe ich denn rein? Wenn du immer die gleichen Wege gehst, wirst du nirgendwo anders ankommen. Das ist einfach so. So, aber wenn du mal ein bisschen nach rechts und nach links gehst, stellst du auf einmal fest Wow, hier ist auch schön. Ja, ich glaube, das ist auch noch mal spannend.
Joubin Rahimi:
Ja, da kommt mir der LinkedIn Post von dir auch in den Kopf, wo du in Boston warst. Beim MIT.
Karl-Heinz Land:
Ah ja.
Joubin Rahimi:
Was hast du denn da mitgenommen? Da ging es ja auch um New Work. Und ich weiß, der eine oder andere Zuhörer und Zuleser, Zuschauer, nicht Zuleser, die schauen auch immer auf die New Work Themen.
Karl-Heinz Land:
Ja, also Fakt ist, das war ja 2017 unter uns, da hat über KI kaum einer nachgedacht. Das ist ja erst seit einem Jahr, sagen wir mal zwölf Monaten der Fall. Ich habe das Thema immer verfolgt. Das lag natürlich an meinen Stationen, Oracle, Business Objects, Microstrategie, immer Analytics, Big Data, Trends erkennen. Und da war ich natürlich sehr früh mit dem Thema KI befasst, auch mit meinen Kollegen und Mitarbeitern. Wir haben die großen Data-Warehouses gebaut für die Deutsche Börse, für die Commerzbank, für die Telekom, für Rewe, DM und Allkauf. Immer Trends erkennen, Kunden, Produkte und so weiter. So, und dann 2017 sah ich die Einladung zum MIT AI, Artificial Intelligence and the Future of Work. Und da habe ich gesagt, da fahr ich nicht nur hin, sondern ich nehme ein Kamera Team mit. Das war ein teures Vergnügen, Joubin. Ich habe drei Leute mit Flieger und Dingsen und mit Kameras und alles. Und wir sind dann noch weiter nach Toronto geflogen, weil wir auch noch das Thema Blockchain mitnehmen wollten, weil das war damals auch ein ganz brandneues Thema. Und dann habe ich am MIT wirklich die Koryphäen getroffen. Professor MacEffy, den Ryan Jolfsen, den Eric Schmidt von Google, die IBM Laborschefin von Deep Blue oder Big Blue und so weiter. Also wirklich Kai Foli, der war damals bei Microsoft Chefingenieur für KI und machte gerade einen Fonds auf, ich glaube mit 10 Milliarden nur für chinesische KI-Entwicklungen. Also wirklich substanziell, sagt man heute. Und es ging darum, was wird KI, wie wird das die Arbeit verändern? Und die Conclusio war ja, viele Jobs werden anders, einige werden auch verschwinden, neue werden entstehen. Also ein Beispiel, ein Daten Forensiker, also quasi ein Kriminologe, der nachguckt, wo kommt das Datum her? Ist das richtig? Wer hat das da hingelegt und wo sollte das hin? Das ist ein Daten Forensiker, den hätte es früher nicht gegeben. Den kennst du heute nur aus dem Krimi, beim Tatort oder so. Und den wird es aber geben. Das ist aber ein neuer Job. Ein anderer Job, also beispielsweise, wenn du mich fragst, Buchhalter, da würde ich heute keinen mehr drauf ausbilden möchten, weil ich glaube, das wird die KI in ein paar Jahren viel besser machen als ein Mensch. Außerdem ist das überhaupt ein schöner Job, so die ganze Zeit irgendwas abzutippen und irgendwo reinzuhauen. Also I don't know.
Joubin Rahimi:
Die Menschen sind unterschiedlich. Aber so wie du gerade deine Körpersprache hast, wir beide nicht.
Heinz-Karl Land:
Würde ich unterstreichen. Aber ich sage, für mich wäre es also nichts wirklich Gutes. Es ist vor allen Dingen nicht wirklich wertschöpfend. Es wird zwar gebraucht, aber wertschöpfend tut das nicht. Das ist nicht. Ist übrigens auch eine gute Frage für die Großen, die PwC's, die Ernst & Youngs und so. Wozu braucht man die noch, wenn es eine KI gibt? So. Und wer schon mal über Rechnungen von denen gesehen hat, Warum ist sie eigentlich so hoch? Aber ist eine andere Frage. Lange Rede. Ich wollte nur ein bisschen frotzeln. Ihr merkt das schon. Aber wo es mir drum geht, wäre es nicht gut, wenn die Menschen, also jeder von uns hat ja schon mal das Gefühl, du bist wie so in einem Hamsterrad. Du drehst auf hoher Tour, weil du Sachen tust, auch Routine arbeiten. Und stell dir mal vor, die würden dir abgenommen von der KI, weil Routine kann die richtig gut erledigen. Und du hast dann Zeit, dich aufs Wesentliche zukonzentrieren, vielleicht sogar Zeit, eine Stunde am Tag mal wieder nachzudenken. Weil, ich sage das immer bei meinen Mitarbeitern. Der Mitarbeiter macht mir am meisten Angst, der mit richtig viel Energie und Power so vollkommen das Falsche tut. Und ich sage, es geht also nicht nur darum, die Dinge richtig zu machen, sondern die richtigen Dinge zu tun. Und dabei kann uns KI helfen, weil sie uns die Routinearbeiten abnehmen wird. Und deshalb glaube ich, ist das eine irre Bereicherung, die jeder mal für sich prüfen sollte.
Joubin Rahimi:
Super. Also heißt ja auch High Level. Wenn ich das so mitnehme, die Menschen, die Routinen lieben, in diese abzuarbeiten, die haben mehr Herausforderungen in einem Wandel als diejenigen, die sagen Hey, schubst mich ins kalte Wasser. Ist egal, schwimmen kann ich nicht, lerne ich, wenn ich im Wasser bin.
Karl-Heinz Land:
Absolut, absolut. Und ich versuche immer mit einem Begriff dann zu kommen, den ich vom Dalai Lama mal geklaut habe, der hat gesagt, wir müssen wieder Lust auf Zukunft haben. Also Lust im Sinne von sie erleben, Neues zu erfahren, die ausgetretenen Pfade zu verlassen, auch mal unbekanntes Terrain zu betreten. Und das ist was, und da sind wir wieder beim Deutschen, der ist gerne im Urlaub mal in Italien oder in Spanien oder auf Malle. Aber der ist jetzt nicht unbedingt der, der eine Dschungeltour machen will, wo wilde Tiere und Käfer und Schlangen rum kreuchen. Ich würde mir wünschen, dass wir Deutschen vielleicht auch ein bisschen mutiger wieder sind, uns mehr zutrauen. Also auch Lust auf Zukunft heißt ja auch Zukunftsoptimismus. Und ich glaube, wir könnten viel mehr, wenn wir etwas optimistischer wären, wenn wir unsere Erwartungshaltung vielleicht auch ein bisschen anpassen und dann sagen Ja, komm, auf sie, lass uns das einfach mal probieren.
Joubin Rahimi:
Das klingt spannend. Und davon, glaube ich, könnte Deutschland ein bisschen mehr gebrauchen. Und das finde ich, ist ein super super Schlussfazit. Lust auf die Zukunft. Die hast du, die habe ich. Und ich hoffe, wir können noch mehr Menschen gewinnen, Lust auf die Zukunft zu haben, damit wir auch in dem Land, in dem wir leben, ja auch weiterhin so gut und im Wohlstand leben können. Das spielt sicherlich auch eine Rolle.
Karl-Land Heinz:
Weil das ist ganz entscheidend. Denn Wohlstand braucht immer diese drei Dinge. Günstige Energie, Energie teuer und Wohlstand runter, haben wir gerade erlebt. Mobilität ist Infrastruktur, also Straßen, Flüsse, Eisenbahnen, Flughäfen und das Internet ist auch eine Mobilitäts-Infrastruktur. Und das dritte ist technologischen Fortschritt. Weil wenn wir in 100 Jahren zurückgucken, werden wir feststellen, wie gut das war, die KI und all diese Technologien hatten, die uns helfen, unseren Wohlstand auszubauen.
Joubin Rahimi:
Karl-Heinz, danke für die Zusammenfassung und die drei Nuggets für jeden, der zugehört hat und zugeschaut hat.
Karl-Heinz Land:
Ja, super. Ich bedanke mich, Joubin, für die Einladung. Hat Spaß gemacht.
Joubin Rahimi:
Total gerne. Wie immer mega spannend. Und wenn ihr am Bildschirm, am Handy, am Smartphone, am am Airport Fragen habt, gerne in die Kommentare rein. Wir beantworten diese gerne oder direkte Nachrichten. Wir sind ja alle super sozial auf den Medien, super vernetzt auf den sozialen Medien. So rum und sozial sind wir auch. Aber wir versuchen es immer irgendwie. Insofern Lust auf die Zukunft, das merke ich mir. Und danke Karl-Heinz noch.
Karl-Heinz Land:
Danke dir.
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