Joubin Rahimi:
Grandios, dass ihr wieder dabei seid zu einer neuen Folge von insights! Mein Name ist Joubin Rahimi und heute darf ich Fabian Haustein begrüßen. Hallo Fabian.
Fabian Haustein:
Hallo Joubin. Freut mich, dass ich bei euch sein darf.
Joubin Rahimi:
Mega Toll. Danke, dass du dir die Zeit nimmst. Und das auch noch an einem Urlaubstag. Also gar nicht mal an einem normalen Arbeitstag. Das freut mich dann immer umso mehr. Der erste Weihnachts Urlaubstag quasi. Ich meine, ein bisschen was passiert ja noch in den nächsten anderthalb Tagen. In so manch einer Örtlichkeit.
Fabian Haustein:
Aber ich darf mich glücklich schätzen, schon raus zu sein.
Joubin Rahimi:
Ja. Na, das ist doch super. Und darauf kann man auch gleich einsteigen mit Örtlichkeiten, wo was passiert und wo auch bisher mehr Ruhe ist. Wobei ich möchte dich erstmal mit einleiten mit ja von den besten lernen, weil wir sehen halt gerade im Handel. Viele Handelsunternehmen haben ja Insolvenz angemeldet. Dort wo du jedoch immer tätig gewesen bist, lief es gut und vielleicht sogar sehr gut. Das kannst du uns ja gleich mitgeben. Und du warst ja bei Baby One bis bei Fashion UNGER oder UNGER Fashion. Und ja, vielleicht kannst du ein bisschen was zu deiner Rolle sagen und zu dem, was dich auszeichnet.
Fabian Haustein:
Okay, also bei UNGER Fashion in Hamburg oder vielmehr UNGER am Neuen Wall komme ich gleich zu. Warum ich die beiden Begriffe benutze, erfülle ich gerade die Rolle des Chief Digital Officers und habe dadurch ja das Glück, in einer wie soll ich sagen, einer strategischen Rolle zu sein, aber trotzdem sehr, sehr operativ und sehr nah am Geschäft zu sein. Woran liegt das? UNGER hat im Gegensatz zu Babyone eine Manpowermäßig kleinere Größe, was aber gar nicht so schlimm ist, ehrlich gesagt. Und man ist dort schneller und näher an den Themen dran. Was nicht heißt, dass Babyone langsamer war oder ist. Aber es ist natürlich ein deutlicher Unterschied. Um mal beide bei der, wie soll ich sagen, beide Stationen abzugrenzen. Erstmal von der Größe her. Das schöne daran ist bei UNGER natürlich aktuell: Du hast sowohl vertrieblichen Aspekt, Du hast einen hohen IT und Technologie Part in meiner Rolle aber noch einen gewissen Part an, wenn du so willst Unternehmensentwicklung oder eher auch so ein bisschen Richtung strategischen Anteil. Und das ist natürlich eine tolle Rolle, die ich dort vollfüllen darf und mit dem Inhaber und CEO Florian Braun zusammen halt, die digitalen Themen weitertreiben darf und kann. Ja, das ist vielleicht ein bisschen als Hintergrund und davor halt Babyone und da was IT und Digitalisierung. Genau.
Joubin Rahimi:
Und das ist natürlich sind immer zwei Entscheidungen und warum du nur vom einen zum anderen gegangen bist, das kann dich ja jeder persönlich fragen. Ich will, aber ich will eigentlich auf was heraus. Du hast dich ja dann halt mit UNGER am neuen Wall mit dem Florian auf etwas entsprechendes geeinigt. Bzw. Ihr habt euch ja kennengelernt und das ist ja auch immer mega spannend. Wir kennen einige Fashion Unternehmen und da würde ich niemals CDO sein wollen, so wie du. Das fand ich es mega spannend und vielleicht kann es ja auch die ein zwei Punkte sagen. Warum du sagst Fashion UNGER - Ich sag immer Fashion UNGER. Das ist aber falsch. Na ja, also es ist nicht ganz korrekt, aber das ist UNGER Fashion.
Fabian Haustein:
So, wir betrachten uns eigentlich als das, als ein Boutique Luxushaus. Sagen wir es mal so am Neuen Wall. Da gehört ja nicht nur UNGER dazu. Wir haben letzten Endes auch einen jüngeren Store mit gut zwei und ganz, ganz frisch. Also man kann sagen, es ist gerade geschlüpft in einen Kinderstore. Also bin ich noch irgendwie bei den Kindern geblieben. Das heißt, wir haben dort auch Luxury und High Fashion Kids Bekleidung und das macht so diese ganze Welt aus. Und ich glaube, das kann man so ein bisschen was reizt an dem Thema. Also natürlich die Kunden als auch, dass das Sortiment total spannend und begeistert. Ich muss dazu sagen, ich hätte auch nicht viel Ahnung davon. Ich glaube, ich habe jetzt in einem Jahr ziemlich viel gelernt, was das Business angeht, aber natürlich auch die Art, wie man damit arbeitet. Also es ist noch mal ganz anders, als wenn du im Fast Fashion unterwegs ist, also von uns. Wir sind zufrieden, uns geht es gut. Das ist vielleicht der eine Punkt wirtschaftlich, aber auch wie man das Thema Bekleidung bearbeitet, ist noch mal gänzlich unterschiedlich zu einem Esprit vielleicht. Oder die machen für ihre ihre Schicht oder ihre Zielgruppe einen mega guten Job. Aber bei uns ist viel, viel feiner, viel viel spitzer. Das ist halt schon sehr, sehr spannend. Das ist sehr technisch teilweise auch.
Joubin Rahimi:
Hast du da ein, zwei Beispiele, wo du sagst sehr, sehr spitz und und technisch das dann?
Fabian Haustein:
Von der von der von der Zielgruppe natürlich auf jeden Fall. Also nicht nur der Preis. Was ich auch lernen musste ist, dass du im Luxusmode Segment auch unterschiedliche Strömung hast. Und wir haben halt, Wir sind ein sehr hanseatisches Unternehmen. Also das finde ich von der Zusammenarbeit sowieso schön. Da komme ich aus Hamburg und dem mag ich diese Art des Hanseatischen. Das wird dann noch gelebt, der Handschlag, der passt dann auch meistens oder eigentlich immer. Das ist total verrückt. Verträge werden hinterher verhandelt. Man ist sich erstmal grundsätzlich einig, dass es so das eine. Aber das ist das, weil ich darauf wollte ich gar nicht hinaus, sondern wir sind in so einer Ecke unterwegs, wo man. Eine besondere Art von Luxus pflegt. Es nennt sich Quite Luxury, also Luxus für dich. Du siehst es im ersten Blick vielleicht nicht oder nur Kennern ist bewusst, dass was du dort trägst oder eben nicht. Es gibt wenig los und dadurch hast du schon mal eine sehr, sehr enge Zielgruppe. Ja, und technologisch ja. Weil UNGER es schon geschafft hat, in den letzten 3 bis 2 Jahren sich sehr, sehr gut aufzustellen, das heißt seine Kundendaten sehr gut kennt, eh schon immer kannte. Also früher auf Karteikarten, heute digital, aber auch das halt mit der Online-Welt zu verbinden und dort auch schon Themen voranzutreiben, wo ich glaube mancher Mittelständler noch gar nicht so weit ist. Also wir haben eine ganz gute Datensicht, haben das sehr homogen schon organisiert.
Joubin Rahimi:
Das ist doch deutlich weiter als vielleicht bei manch anderen. Also das, was ja besonders ist. So stelle ich mir das halt vor. Gerade in den jetzigen Tagen, wo du gesagt hast, an einigen Orten ist noch eine Menge los im Ladengeschäft vor Weihnachten, vielleicht auch zwischen den Jahren. Aber wenn man reingeht in High Fashion, man wird ja ganz anders begrüßt. Es ist ja nicht, es ist ja keine Laufkundschaft. Es ist bekannt. Es ist immer es geht um Erlebnis. Es geht nicht um Preis. Qualität ist keine Frage, dass es das ist so oder so da, eine hohe Qualität ist oder so da, insofern ist es dann halt wirklich die Brandinszenierung oder die Markeninszenierung und das das Erlebnis vermute ich mal. Das ist so das was es ist?
Fabian Haustein:
Ja. Absolut. Also wir verkaufen Emotionalität und bedienen Emotionalität. Ich glaube, der eine wird mich abstrafen, aber Bekleidung wird dazu, die kriegst du nebenbei. Das stimmt jetzt nicht ganz, aber vielleicht kann man es mal so, so sehr, sehr, sehr scharf formulieren. Also es ist schon Emotionen, die wir da bedienen und dementsprechend ja, Laufkundschaft gibt es schon. Also da muss ich leider korrigieren, die gibt es durchaus. Aber wir haben halt ein gutes, einen guten Mix an Brands, die wir dort haben, unter diesen und in unseren Stores. Die unterschiedlich thematisch aufgestellt sind. Und wir kuratieren sehr hart. Und das ist vielleicht auch noch mal die Brücke, dann wieder zu Online, zur Technologie. Auch das müssen wir dort abbilden. Also wir haben eine, also wir haben harte Kuratierungsregeln. Ich glaube, der factfinder, den ich aktuell nutze, die haben mit uns lange, lange Zeit keinen Spaß gehabt, bis wir den Weg gefunden haben, wie man das auch automatisieren kann. Dieses picky sein nenne ich es immer, also auf Knopf und es muss sehr perfekt sein und sehr umfassend sein. Das merkt man dann auch in den Product Listings zum Beispiel. Ja, aber das macht man halt auch in den Stores. Also da wird jeden Tag muss es perfekt stehen, die Taschen müssen perfekt stehen, die Klamotten hängen. Es ist auch nicht sehr viel Bekleidung auf den Flächen, das gehört zum Luxus ja letzten Endes auch dazu. Also viel Raum für wenig.
Joubin Rahimi:
Ja. Das ist das Besondere. Die Läden sind halt so, wie du sagst, viel Raum für wenig. Wie bildest du es dann online ab? Das Gefühl muss irgendwie, das Gefühl muss auch rüberkommen. Eigentlich das gleiche emotionale Gefühl. Und das ist sicherlich eine Herausforderung. So stelle ich mir das vor. In diesem ist auch Teil des Omni Channels, das gleiche Gefühl über alle Kanäle zu haben.
Fabian Haustein:
Absolut. Und das halt in Zeiten, wo du immer mehr Ware gerade online hast. Auch bei den großen Plattformen wie My Theresa musst du trotzdem gucken, wie kannst du dich dahin abgrenzen und dieses Gefühl mit rüber bringen? Weil am Ende willst du auch verkaufen. Also heißt jetzt nicht das für eine Tasche gilt im Endeffekt die gleichen KPIs und Benchmarks und das gelernte, was man halt auch für ich sage mal Schuhe hat oder so wenn du die online verkaufst, die ist halt nur ein teures Produkt, aber am Ende wird es auch auf der Seite was bieten und den Menschen auch versuchen dieses Erlebnis ein bisschen rüber zu retten. Und der Grad ist sehr sehr schmal. Und Erlebnis ist ja auch immer was persönliches, finde ich. Jeder erlebt Erlebnisse auch anders.
Joubin Rahimi:
Wie stark ist denn Personalisierung für euch ein Thema? Weil wenn ich bei euch im Laden reinkomme und ich würde wetten, die Verkäufer und Verkäuferin sind mega mega top, nicht nur geschult, sondern einfach Top Verkäufer und die können schnell einschätzen was gefällt mir und die merken sich das, wenn ich dann wieder reinkommen.
Fabian Haustein:
Und genau so müssen wir das online machen. Also ja, also kennen auf der Seite und dich dann halt quasi zum Einloggen bewegen. Das ist halt schon ein Thema, ein Teil des Personalierens, das machen wir schon und werden es jetzt auch in dem neuen Jahr, das ja nicht mehr so weit entfernt ist, entfernt ist, noch mal weiter ausbauen. Aber nichtsdestotrotz haben wir auch virtuelle Verkäufer, das heißt jeder, jede Kundin bei uns oder auch jeder Kunde kann, wenn er möchte, ein Personal Shopper zur Seite gestellt kriegen, so dass er ihm beim Shopping auch auf der Seite begleitet und oder auch und dementsprechend per Chat oder was auch immer. Das geht alles. Aber der meiste Weg ist aktuell, dass es per Telefon passiert oder per Video, dass man zusammen durch den virtuellen Laden zieht. Genau das ist so ein bisschen die Art von Personalisierung, die wir jetzt schon vollführen.
Joubin Rahimi:
Und wenn ich das mit Video mache, wie kann ich mir das vorstellen? Habt ihr da große technische Infrastruktur aufgebaut, dass man es irgendwie gleich sieht? Oder sagt ihr einfach, das machen zwei Menschen Videotelefonie und man kennt die Artikel und braust dann gemeinschaftlich durch oder.
Fabian Haustein:
So ist es aktuell, glaube ich. Also wir arbeiten da gerade dran. Also wir würden schon gerne eine integrierte Erlebniswelt schaffen. Da gibt es auch Ideen. Aber das ist halt ein Konzept. Aber aktuell hat man ja damit. Ja, wie soll ich sagen, sehr einfach angefangen als Videotelefonie. Wie wir beide jetzt auch. Wir sehen uns. Ich würde dir was präsentieren, was zeigen. Oder man geht zusammen durch ein bestimmtes Sortiment durch. Das funktioniert dann halt auch. Am Ende auch.
Joubin Rahimi:
Ja, das ist super. Ich finde das einfach auch einen tollen Ansatz, den ihr da hat.
Fabian Haustein:
Wir machen einfach gucken, ob es angenommen wird und dann kann man schauen, ob man es dann weiter ausbaut. Ja, und das ist auch ganz wichtig. Also das ist auch so ein bisschen Grund-DNA. Also schnell mal was ausprobieren. Gucken, ob es ob es funktioniert und dann weiter ausbauen. Ich glaube, irgendjemand benutzt immer dieses Test, Learn, Bild Bigger Bild. Aber das, das trifft da ganz gut drauf. Weil du halt gerade sehr schnell sein kannst für die, für unsere Kunden. Und die nehmen es auch an und die geben uns auch hart Feedback. Das ist halt echt gut und sehr positiv. Wir kriegen schon sehr, sehr klar gesagt, was funktioniert und was nicht funktioniert und haben da auch ein gutes Gefühl für.
Joubin Rahimi:
Das ist natürlich super und die DNA war schon quasi da, als du gekommen bist. Und hast du die vorgefunden? Okay.
Fabian Haustein:
Ja, es war schon total viel da. Es ist total cool, was in den letzten zwei, drei Jahren dort gebaut wurde und schon erschaffen wurde. Natürlich für ein Treiber. Das muss man auch fairerweise sagen. Aber die
Mannschaft, die dort vor Ort ist hat schon super viel vorgebaut und auch so mit relativ smarten, einfachen Mitteln.
Joubin Rahimi:
Das ist total cool. Und wie war das jetzt für dich dort? Also erstmal hast du das im Vorfeld schon gewusst und herausgefunden und deswegen dich auch dafür entschieden. Oder war das so ja, Glück gehabt?
Fabian Haustein:
Ist ja immer so das eine wie was geschildert wird und wie es dann am Ende ist. Und ich würde sagen ich hatte habe eigentlich super im ersten Moment gedacht okay, da ist viel zu tun, andersrum gesprochen, es wurde gesagt, dass schon sehr viel da ist und dass man einiges bearbeiten und verändern möchte. Aber am Ende, wenn du dann vor Ort bist und mit den handelnden Personen sprichst, mit den Teams sprichst, dann merkst du schon relativ schnell Wow, cool, ihr habt hier schon was gemacht, das schon was gemacht habt, auch ein Prozess. Also ein Thema so eine Prozessintegration läuft schon. Wir man noch relativ schnell neue Prozesse aufsetzen kann, Themen miteinander verbinden kannst du das, weil es dir natürlich mega die Arbeit erleichtert, um alle möglichen Systeme zusammenzufassen. Ja, also ich wusste, dass es cool ist, aber ich wusste nicht, dass es so gut ist.
Joubin Rahimi:
Das ist doch super. Es war erstmal auch ein riesen Kompliment an das Team, in dem Zuge. Das ist doch ein Träumchen, wenn du sagst okay, die DNA ist genau die richtige und ihr baut die Themen auf. Es hat ganz ganz viel schon schon da, was häufig immer eine Herausforderungen ist, wenn ich mit jemanden sprechen kann und darf. Was sind denn so eure Themen in den nächsten Jahren? Also Personalisierung hast du gesagt. Ich habe natürlich immer eine Frage aktuell: Wie schaut es mit AI aus? Also schmunzelt schon. Jeder fragt, was kannst du mit AI machen? Aber habt ihr da irgendwie besondere Gedanken oder sagst du wir gehen das von einer ganz anderen Thematik an?
Fabian Haustein:
Ja, also die AI Frage gehört ja immer dazu. Also. Ich kann auch nicht verbergen, dass ich totaler Fan von AI oder KI Technologien bin oder wie früher es hieß Machine Learning. So, das ist ja oftmals das ganze AI-Thema aktuell. Ja, also wir versuchen natürlich in den nächsten zwölf Monaten immer mehr von der Technologie zu nutzen, da wo es eben für uns kurzfristig Sinn macht. Angefangen von Produkt- und Texterstellungsunterstützung verklausuliert so gesprochen, weil wir haben jetzt schon wenig Text Möglichkeiten, die wir von den Herstellern kriegen. Das hat nicht viel bei, so dass du dann die Texte aufbauen kannst. Du kannst mit KI schon ganz gut Tonalität nachahmen. Es könnten so ein bisschen UNGER Texte trainieren und dann schafft es die KI, uns zu helfen. Das sind so Themen, die ganzen Themen SEO und so abzubilden. Das hilft desto kurzfristiger. Ich glaube, mittelfristig kann uns das so ein bisschen bei dem ganzen Thema Fotocontent super gut helfen. Also. Text, Bildbearbeitung, Bildverarbeitung, Bildveränderung bis hin zu komplett also ich weiß nicht, immer ein komplette Shooting zu erstellen, das ist so die Kür also. Aber das sind, so glaube ich, so Themen, die uns super helfen können, das alles aber auch effizient eingezahlt. Also wo hilft uns KI uns effizienter zu machen und einfach noch mal gute Themen darzustellen und schnell zu sein, wo andere vielleicht einen Vorteil haben, weil sie einfach sehr groß sind. Also es macht den Wettbewerbsnachteil ein bisschen kleiner und da hoffen wir ein bisschen drauf, dass wir so das AI Thema, glaube ich, woran wir was auch realistische in den nächsten zwölf Monaten so zu erlangen, sage ich mal, also bis auf dieses Fotoshooting komplett digital, das dauert länger.
Joubin Rahimi:
Aber ich glaube schon auch die Zwischenschritte, also dass du sagst: du hast ein Fotoshooting frei freigestellt und dann kannst du mit der KI die Hintergrundbilder oder die Hintergründe und den Mood ganz anders gestalten. Ja genau, das ist halt mega cool. Also gerade auch. Also das finde ich super.
Fabian Haustein:
Auch dieses ganze Postproduktion Thema. Ich weiß, wie viel wir in Posts investieren, weil wir halt eigene Models haben und eigene Fotografen haben und eigenes Post-Team und aber auch viel auslagern. Und alleine was das schon hilft, also die Teams zu unterstützen, damit die weiterhin so kreativ arbeiten können. Weil kreativ ist die KI nicht so da ist halt schon cool ein gutes Team zu haben, sondern und das brauchst du immer wissen wir brauchen also diese ganzen Arbeiten, die Nerven, die kriegste damit halt in Griff und ich glaube, so musst du dich dem Thema auch nähern. Such dir Dinge, die nerven, die langwierig sind und da kriegst du Leute auch dafür begeistert für das Thema. Ansonsten ist es ja oft ein Thema, was vielleicht Angst oder Respekt auslöst bei der Mannschaft, weil viel Angst und Unruhe dabei sein kann, dass irgendwas verletzt wird. Das wird es ja nicht. In unserem Fall. Auch anders, wenn ihr sagt, ihr habt da mehr Kapazitäten zeitlicher Natur frei, da kannst du sie in Kreativität stecken, in die Zielsetzung und nicht in dem wirklichen, von wo alle sagen mega langweilig, Wäre schön, wenn es so gehen würde. Ja, das Textthema, also unser Content Team soll sich viel mehr um Inszenierung kümmern, als als die ganze Zeit eigentlich Texte zu rocken. Da kann die KI schon total helfen. Ne, das und du kannst jetzt skalieren, das kann Skaleneffekte, also mehr Produkte usw Das funktioniert alles dadurch mit einem gleichbleibend großen Team. Das ist halt schon cool. Und wenn die dann ihre Expertise einfach weiter austragen können. Mega.
Joubin Rahimi:
Dafür ist das Thema super. Also in a nutshell dann eher, wir nehmen die Effizienzgewinne, um dann halt von dem nicht Differenzierungsfaktor von irgendwas zu tun, also weil ich das tun muss hin zum Differenzierungsfaktor zu kommen.
Fabian Haustein:
Inszenierung die Kreativität spielen lassen, damit man halt High Fashion dann auch viel intensiver noch leben kann, weil das war dann immer so, eher so der Engpass. Genau. Genau.
Joubin Rahimi:
Das ist doch super. Also ich finde, das ist schon der zweite insights heute der erste noch mal mit Personalisierung, also dass Personalisierung mega wichtig ist natürlich und dass ihr da früh angefangen habt. Und noch das Thema Omni Channel finde ich ja auch mega spannend. Also die Grenzen- oder Kanalübergreifenden Erfahrungen sind natürlich wichtig bei euch und ihr habt jetzt auch einen neuen zweiten Laden, hattest du gesagt, oder zweite Marke.
Fabian Haustein:
Also wenn drei jetzt wir haben einmal und das Haupthaus am neuen Wall und dann haben wir, wer sich in Hamburg auskennt, in der Kaiser Galerie noch U2. Das ist ein jüngerer sogenannte Editorial Store, eine andere Zielgruppe. Und innerhalb dieses Komplexes haben wir jetzt auch U2Kids nennt sich das Ganze und das ist halt ein Kinderstore für Luxury und Premium Fashion und dort auch in der Kaisergalerie beheimatet. Das hat total süß und nett gemacht. Sehr konzeptig. Mit einem guten Brand Mix halt in der Preisklasse dann am Ende des Tages. Genau das ist so unser Offline Geschäft, wenn du so möchtest und ergänzt das ist halt auch besonders durch ein Gastro Thema, was auch dort in dieser Kaisergalerie funktioniert. Das heißt wir haben eine Bar in Daily und dann halt die Stores dazu. Das macht halt eine super gute Kombination und da spielt dann Omnichannel absolut eine gute Rolle, die wir dann außerhalb, also außerhalb bestimmt nicht mit innerhalb von UNGER Fashion dann halt unterstützen und mittragen.
Joubin Rahimi:
Ich muss sagen, UNGER hat es ja schon dann geschafft, etwas was ganz ganz viele nicht schaffen. Also im Fashion Bereich gibt es ja auch viele, viele kleinere, also ihr seid nicht klein, aber Also. Ich habe eine Boutique. Ich formuliere es mal ein bisschen platt. Also eine Boutique. Und auf einmal kommt das Internet und die Innenstädte werden immer leerer und ich überlebe das Ganze nicht. Ich überspitzt das mal wirklich. Davon gibt es viele, viele. Der Fall ist ja da. Es ist ja nicht von der Hand zu weisen. Genau. Und das finde ich so toll. Bei euch ist es ja nicht der Fall. Ihr habt ja eine ganz spitze Zielgruppe und ihr habt diesen Shift ins Digitale ja dann vor ein paar Jahren geschafft. Jetzt warst du zu der Zeit nicht da, wie ich es verstanden habe. Aber vielleicht hast du trotzdem so zwei drei Insights, wie dann der Gründer und der Inhaber oder die Inhaberfamilie das geschafft hat, diesen Weg zu gehen. Weil das ist ja ganz häufig ganz große Herausforderung.
Fabian Haustein:
Ich glaube, hanseatische Beharrlichkeit und was man uns ja auch sagt hier im Norden ist einfach mal machen. Also man hat das einfach gemacht und hat sich so drei, vier Experten aus seinem Netzwerk gesucht und mit denen das halt aufgebaut, Stück für Stück. Und es ist halt gewachsen. Muss man fairerweise dazu sagen. Aus sich heraus. Immer weiter, immer weiter. Und ich glaube, das sind die insights. Man hat einfach angefangen zu dem Zeitpunkt, wo man gut anfangen konnte mit einem recht einfachen Shopsystem und hat das Stück für Stück getrieben und dann immer mal den einen oder anderen Experten reingeholt.
Joubin Rahimi:
Und über wie viele Jahre oder Monate?
Fabian Haustein:
2008 ist der Start, 2008 gestartet. Relativ klein, hat jetzt auch schon die dritte Iteration raus. Wir arbeiten jetzt an der vierten. Vielleicht arbeitet seit gut zwei Wochen daran, dass wir wahrscheinlich im Herbst mit etwas Neuem am Start gehen können und einfach klar mit dem Ziel, noch weiter Inspiration zu schaffen und zu personalisieren. Aber auch die Kanäle zu verknüpfen, wenn du so willst. Also das, was wir schon an Omnichannel Service machen, zum Beispiel sowas wie ein Concierge Service, das heißt bestelle Ware bei uns und der kleine Smart im Hamburger Stadtgebiet. Wir haben mehrere davon und kommt vorbei und bringt dir Sachen nach Hause und du kannst halt auswählen und vielleicht auch mit demjenigen, der vorbeikommt, noch mal ein bisschen diskutieren, ob die Looks passen und bestenfalls ist alles dabei, was du brauchst oder es wird immer nachgeholt. Sowas funktioniert dann gut und das muss man halt einfach noch mehr ausweiten.
Joubin Rahimi:
Also nur damit ich es noch mal verstehe. Da kommt jemand vorbei. Ich rufe wahrscheinlich an und oder und sagt, ich bräuchte einen Smoking, weil das und das und das und das und vielleicht noch passende Schuhe.
Fabian Haustein:
Ballkleid, Smoking läuft. Okay.
Joubin Rahimi:
Ballkleid. Also, ich bräuchte ein Ballkleid. Und bringt dann verschiedene Ballkleider vorbei und dann ist es ja nicht nur ein Fahrer oder Fahrerin, sondern eigentlich auch Berater oder Beraterin.
Fabian Haustein:
Ganz genau. Der oder diejenige kann dich quasi auch beraten, wird dich dann auch beraten, wenn du es möchtest. Gibt aber auch einfach nur die Tüte. Es kommt immer so ein bisschen darauf an, wie lange die Relationship schon ist. Also oftmals wissen wir relativ gut, was die Kundin braucht und die Kundin weiß das auch, dass wir das wissen. Dann ist das safe. Es kann aber auch dazu kommen, dass man sich noch nicht so lange kennt oder vielleicht auch ein Hotelaufenthalt in Hamburg gerade hat oder auf der Durchreise ist nach Sylt oder so, dann machen wir das halt auch möglich. Und dann gibt es halt auch Beratung. Ja klar, bis hingehen, so dass du dich auch bei uns online einen Termin machen kannst. Und wenn es dann ein bisschen aufwendiger wird, dann fahren wir ins Hotel und bereiten das vor.
Joubin Rahimi:
Aber ich finde, dann hast du noch drei insights jetzt in den letzten zwei Minuten genannt. So sollte es sein. Ja. Klar. Das ist super für alle, die zuhören und zuschauen. Das eine insight ist ja bleib lange dran, also mach und bleib lange dran. Es ist nicht einfach nach ein, zwei Jahren wieder in die Tüte hauen, sondern es dauert nur. Immer wieder von vorne. Und der zweite insights oder Nummer vier wäre dann: Hol die Experten ran. Also das sehen wir übrigens auch häufig, dass dann mit nicht Experten gesprochen wird oder versucht wird, ganz günstig zu. Also hat ja nicht mehr mit günstig zu tun. Das ist nicht meine Preisfrage mit Menschen, die wenig Erfahrung haben und dann funktioniert es meistens nicht. Also das ist so unsere Erfahrung, bestätigst du quasi einfach noch mal indirekt. Und das letzte den Service noch mal toppen oder Service für die Zielgruppe passend machen und das ist einfach mega wichtig.
Fabian Haustein:
Also ich glaube mir wäre der wichtige aus den vieren der Service Top. Also muss ich einfach sagen, weil das kann ich so auch über meine Station sagen. Das wichtigste neben all dem ist ein Top Service. Was ist deine also ich meine, das ist unsere Superpower, also müssen wir die auch ausbauen.
Joubin Rahimi:
Super, klasse Schlusswort. Eure Superpower ist in der Service Punkt. Top. Wenn noch Fragen da sind, stehst du für Rückfragen zur Verfügung. Ich vermute mal.
Fabian Haustein:
Ja klar, überhaupt kein Thema. Immer anquatschen. Ich glaube, der schnellste Weg ist LinkedIn. Genau. Und? Eigentlich kriege ich jede Frage beantwortet. Manchmal dauert es ein bisschen, aber normalerweise immer raus damit.
Joubin Rahimi:
Das war super. Herzlichen Dank, lieber Fabian, dass du dir die Zeit speziell auch noch heute genommen hast. Danke für die ganzen insights und ich freue mich, dich dann auch bald wieder persönlich in Hamburg zu sehen.
Fabian Haustein:
Auf jeden Fall also auch von mir vielen, vielen Dank! Hat Spaß gemacht, dass wir das auch so schnell hingekriegt haben. Und ja, komme gerne nach Hamburg und dann gehen wir einen Kaffee trinken.
Joubin Rahimi:
So machen wir das. Bis dann.
Fabian Haustein:
Bis dann. Tschüss.
Joubin Rahimi:
Tschüss.