Digital Analytics: GA4 - Internen Traffic mit IPv6 Adressen via CIDR-Notation ausschließen… oder besser nicht?

Die Digitalisierung schreitet unaufhörlich voran und mit ihr die Weiterentwicklung von Netzwerktechnologien. IPv6-Adressen gewinnen immer mehr an Bedeutung, da der Adressraum von IPv4 langsam erschöpft ist. Doch wie passt dies in die Welt von Google Analytics 4, das primär für IPv4 konzipiert wurde? Die Verwendung von IPv6 in GA4 birgt sowohl Chancen als auch Herausforderungen. In diesem Blogbeitrag beleuchten wir, wie man IPv6-Adressen in GA4 nutzt, um internen Traffic zu filtern und gehen auf die Hürden ein, die sich durch die Fokussierung von GA4 auf IPv4 ergeben.

IPv6 ist längst der neue Standard zum Thema IP-Adressen. Trotzdem wird er oft noch in zahlreichen Firmen stiefmütterlich behandelt. Zahlreiche Unternehmen müssen sich der Anforderung stellen die IPv6 Adressen als internen Traffic bei Google Analytics 4 herauszufiltern. Dabei dreht sich die komplette Dokumentation hauptsächlich um IPv4 Adressen und auch das Interface von GA4 behandelt IPv6 Adressen als Randerscheinung. Wenn du dennoch IPv6 Adressen als internen Traffic herausfiltern musst, dann haben wir hier für dich im Folgenden ein paar wissenswerte Informationen zusammengestellt:

Grundsätzlich können aktuell alle Operatoren zur Eingrenzung internen Traffics mit IPv6-Adressen in GA4 durchgeführt werden. Von Google selbst wurde in der Dokumentation bezüglich der IPv6-Adressen-Filterung allerdings bisher nur ein Beispiel zur CIDR-Notation bereitgestellt.

Quote: „Wenn Sie IPv6-Adressen verwenden und einen Bereich ausdrücken möchten, geben Sie mit demselben „Schrägstrich“-Suffix an, wie viele Bits des Bereichs fest sind. Wenn der Bereich beispielsweise 0:0:0:0:0:ffff:c080:ff00 – 0:0:0:0:0:ffff:c080:ffff ist, geben Sie ihn als 0:0:0:0:0:ffff:c080:ff00/120 an (die ersten 120 Bits sind fest).“

Quelle: https://support.google.com/analytics/answer/10104470?sjid=12656966587956890926-EU#zippy=%2Ccidr-notation-verwenden
 

Mit dem anschließenden Beispiel erkläre ich dir das nun noch einmal genauer. Folgende IPv6-Adressen sollen zukünftig als interner Traffic herausgefiltert werden:

  • 2001:9e8:c048:1d00:286c:6432:85af:efc3
  • 2001:9e8:c048:1d00:286c:6432:85af:efcf
  • 2001:9e8:c048:1d00:286c:6432:85af:efe8
  • 2001:9e8:c048:1d00:286c:6432:85af:effa

Zuerst muss ermittelt werden, welcher Bereich diese IPs vollständig umfasst. In diesem Beispiel wäre das der Bereich von

2001:9e8:c048:1d00:286c:6432:85af:efc0 bis 2001:9e8:c048:1d00:286c:6432:85af:efff

Für die Umrechnung in die CIDR-Notation nutzen wir entsprechende Online-Tools, sogenannte IPv6 Subnet Calculator. Darüber kann ich dann mit wenigen Subnetzvorkenntnissen schnell herausfinden, dass die CIDR-Notation diese ist:

2001:09e8:c048:1d00:286c:6432:85af:efc0/122

122 Bits der IP sind als Mask Bits definiert und somit wären 64 Adressen in diesem Bereich dann zukünftig für internen Traffic herausgefiltert.

Doch wird dies in der neuen Welt von Google Analytics 4 passend berücksichtigt?

Während für Universal Analytics noch ein entsprechender Eintrag in der Google Analytics-Hilfe zu finden ist, fehlt bisher jegliche Dokumentation dazu für GA4. Allseits bekannt ist, dass die IP-Anonymisierung bei GA4 nun automatisch vorgenommen wird und nicht mehr konfiguriert werden muss. Beim Herausfiltern von internem Traffic muss diese Anonymisierung jedoch nicht mehr berücksichtigt werden. Hier können die vollständigen IP-Adressen oder IP-Bereiche angegeben werden und auch nur dieser Traffic wird dann gefiltert.

Das ist eine Verbesserung zu der Logik von Universal Analytics, wo dann maximal bis zum Anonymisierungsgrad die IPs herausgefiltert werden konnten. Das machte dort mit IPv6-Adressen Filtern zu einem unverhältnismäßigen Impact bei einer Maskierung der letzten 80 Bits und damit einem viel zu großen Adressraum, der dadurch ausgeschlossen wurde. Hier hat Google bei GA4 nun offensichtlich einen deutlich besseren Weg der IP-Anonymisierung gefunden.

Ein wichtiger Hinweis zum Thema Testing noch zum Schluss

Google weist daraufhin, dass die Filter bis zu 24 oder sogar 48h Zeit benötigen können, bis sie greifen. Ab und zu greift der Filter allerdings auch sofort. Das verführt zu früherem Testing. Da die Filter allerdings nicht zuverlässig sofort greifen, sollten die Testfälle mit Bedacht geplant und mit ausreichend Zeit durchgeführt werden. Ein guter Best Practise Tipp dazu ist: Positive & negative Testcases sollte man abwechseln. So merkt man zuverlässig anhand der Testing-Daten (im „Test data filter name“) im Real-Time-Traffic in GA4, ob der neu konfigurierte Filter schon greift.

Kathrin Fahrland
Analytics Consultant synaigy GmbH

Vertiefe dein Wissen mit uns

Jetzt Blog abonnieren und keine News mehr verpassen

✔️kostenlos ✔️jede Woche News ✔️Expertenwissen

Blog 19.08.22

Shopware auf der Überholspur

Lernen Sie in diesem Artikel, wie Ihre Daten und die Ihrer Kunden sicher mit einer internen Web Application Firewall (WAF) geschützt werden können und warum dies sinnvoll ist. Wir zeigen Ihnen Codeauszüge innerhalb einer kurzen Anleitung mit Tipps und Tricks.

Blog 04.10.22

Erhöhte Sicherheit durch Kubernetes

Die Sicherheit spielt beim Einsatz von Containern eine besonders wichtige Rolle. Das Open-Source-System Kubernetes hat sich zum Standard bei der Automatisierung, Bereitstellung, Skalierung und Verwaltung von Container-Anwendungen entwickelt und erfordert deshalb besonderes Augenmerk bei der Sicherheit.

Blog 05.07.24

Die Bedeutung der Datensouveränität

Datensouveränität ist nicht nur ein Marketing-Buzzword, sondern ein Erfolgsfaktor für Unternehmen, die in der globalen Wirtschaft ganz vorne mitspielen wollen. Die jüngste Bitkom-Studie zur Cloudsouveränität unterstreicht die wachsende Bedeutung von Cloud-Lösungen für deutsche Unternehmen und zeigt auf, dass 95 % der befragten Unternehmen Cloud Computing bereits im Einsatz haben oder noch nutzen wollen​.

Blog 09.02.24

Ein Public Cloud Cheat Sheet der führenden Cloud Provider

Der Blogbeitrag bietet dir einen umfassenden Überblick über die aktuelle Landschaft der Public Cloud, insbesondere im Kontext von OVHcloud als führendem europäischen Cloud-Computing-Unternehmen. Das "Public Cloud Cheat Sheet" ist ein nützlicher Wegweiser durch die komplexe Welt der Public Cloud, unterteilt in acht Disziplinen. Diese Disziplinen reichen von Speicherdiensten über Datenbanken, Rechnersysteme, Orchestrierung, Netzwerk, Data & Analytics, KI bis hin zum Management.

Blog 26.02.24

Kann der Hosting-Anbieter OVHcloud überzeugen?

Wenn du dich in der Welt des Cloud-Hostings bewegst, ist die Auswahl des richtigen Servers entscheidend für die Leistung, Zuverlässigkeit und Skalierbarkeit deiner Anwendungen. OVHcloud hat kürzlich eine neue Generation von Servern vorgestellt, doch wie gut sind diese wirklich? Um einen möglichst objektiven Vergleich anzustellen, haben wir uns für Geekbench entschieden. Aber was genau ist Geekbench und warum haben wir es für diesen Test gewählt?

Blog 16.12.20

Das synaigy-Framework Teil 3

Der priorisierte Matchplan ist Grundlage für die in den einzelnen Phasen einzuführenden Systeme. Er ist sozusagen die Übersichtskarte der nun folgenden Schritte in großem Maßstab. Die Karte wird durch die in den nächsten Schritten erstellten Konzepte Stück für Stück höher aufgelöst.

Blog 07.05.20

Das synaigy-Framework Teil 1

Es ist kurz vor Quartalsende. Der Außendienst verschiedener IT-Dienstleister dreht frei, verfängt sich im mittleren oder gehobenen Management, und schon wird kurzfristig eine neue Software angeschafft, weil sie gerade jetzt so günstig ist und die Fachabteilung ja schon lange Bedarf an IT-Unterstützung angemeldet hat.

Blog 14.04.25

OVHcloud vs. AWS – Wer bietet die bessere Leistung pro Euro?

In diesem Beitrag vergleichen wir die Block Storage-Angebote von OVHcloud und AWS auf Basis aktueller Benchmark-Daten und technischer Spezifikationen.

Blog 06.06.23

Cloud Sustainability als umweltbewusste Revolution

Cloud Sustainability bezeichnet das Bestreben der Cloud-Computing-Industrie, ökologisch, sozial und ökonomisch nachhaltig zu handeln. Dieser Artikel beleuchtet wichtige Aspekte der Cloud Sustainability, wie den Umweltschutz und die nachhaltige Lieferkette, und präsentiert beispielhafte Maßnahmen führender Cloud-Anbieter wie OVHcloud und Amazon Web Services (AWS). Erfahre, wie diese Unternehmen erneuerbare Energien nutzen, Emissionen reduzieren und auf Recycling sowie ethische Richtlinien setzen, um die Cloud-Infrastruktur umweltfreundlicher und nachhaltiger zu gestalten. Entdecke die Bedeutung von Cloud Sustainability und wie du als Unternehmen von einer nachhaltigen IT-Infrastruktur profitieren kannst.

Blog 26.05.23

Bare Metal trifft auf Public Cloud

Mit Bare Metal und Public Cloud bietet die OVHcloud zwei unterschiedliche Ansätze, um IT-Infrastruktur bereitzustellen. Beide stehen für unterschiedliche Vor und Nachteile. Mit Bare Metal mietet ein Kunde einen physische Server und erhält die vollständige Kontrolle über die Hardware, das Betriebssystem, die Netzwerk-Konfiguration und die darauf ausgeführten Anwendungen. Somit kann die IT-Infrastruktur komplett an individuelle Anforderungen angepasst werden. Diese Server sind somit speziell für einen Kunden reserviert und niemand anderes nutzt diese Ressourcen parallel.

Blog 17.05.23

Die Notwendigkeit einer Web Application Firewall im Internet

Der Anstieg von Angriffen auf Webanwendungen ist ein langanhaltender Trend, der sich fortsetzt und besorgniserregend ist. Als Unternehmen ist es von großer Bedeutung, diese Bedrohung ernst zu nehmen und angemessene Sicherheitsvorkehrungen zu treffen. In diesem Blogbeitrag stellen wir verschiedene Möglichkeiten vor, wie du deine Webanwendung sicherer machen kannst.

Blog 04.07.23

Erkunde hochresiliente Langzeitspeicherung mit Cold Archive

Die OVHcloud hat uns und anderen Partnern auf der OVHengage den neuen nachhaltigen Datenspeicher präsentiert - den "Cold Archive". Dieser verbindet die Grundsätze und Ideen zweier Welten und schafft dadurch neue Anwendungsmöglichkeiten. Der neue Datenspeicher "Cold Archive" basiert auf einem IBM Magnetband vom Typ IBM Enterprise 3592 und erfolgt durch Miria von Atempo. In diesem Beitrag stellen wir dir den neuen Datenspeicher -Cold Archive- der OVHcloud vor mit allen Infos rund um Funktionsweise, Vor- und Nachteile und Kostenstruktur.

Blog 05.08.23

NextJS - der Gamechanger für deine Web Performance

In diesem Blogbeitrag erfährst du, wie du mit NextJS das Maximum aus deiner Web Plattform herausholen kannst. Entdecke, warum diese Technologie die Web-Performance revolutioniert und was du tun kannst, um die Nutzererfahrung zu verbessern, deine Absprungraten zu reduzieren und deine Konversionsrate zu erhöhen.

Blog 24.07.23

Data Stewardship Council

Die Optimierung von Angeboten und der Verzahnung von Prozessen im Rahmen der Digitalisierung wird ein immer wichtigeres Thema. Verschiedene Geschäftsbereiche verwenden oft spezialisierte Lösungen, die über Schnittstellen miteinander verbunden sind. Dabei werden häufig dieselben Informationen von unterschiedlichen Zuständigen in verschiedenen Systemen eingepflegt. Im folgenden Blogbeitrag erfährst du, wie du den Überblick über die Daten behältst, was die Bedeutung einer guten Datenvernetzung ausmacht und wie du das Innovationspotenzial deines Unternehmens nutzt.

Blog 30.03.20

Selbstverständlicher Büroalltag im Homeoffice

Für viele Unternehmen ist es inzwischen selbstverständlicher Alltag. Andere Unternehmen aus dem Dienstleistungssektor empfinden es derzeit eher als ein Zwangs-Szenario. Die Rede ist von der Heimarbeit, dem so genannten Home Office.

Blog 12.04.23

OVHcloud: Schutz vertraulicher Infos für Unternehmen

Die digitale Transformation hat in den letzten Jahren zu einem rasanten Anstieg der Datenmengen geführt, die Unternehmen und Organisationen auf der ganzen Welt verarbeiten und speichern müssen. In diesem Zusammenhang wird die Datensouveränität zu einem immer wichtigeren Thema, insbesondere wenn es darum geht, vertrauliche Informationen sicher und geschützt zu halten. Hier kommt die OVHcloud ins Spiel - ein europäischer Cloud-Service-Anbieter, der sich dem Schutz der Datensouveränität verschrieben hat.

Blog 29.01.25

Globale Performance, lokale Stärke: OVHcloud macht’s möglich

OVHcloud unterstützt den deutschen Mittelstand mit globalem Mesh-Netzwerk und Visualisierungen, um Datenverfügbarkeit, Disaster Recovery und internationale Expansion zu sichern.

Blog 02.08.23

Die Symbiose von PIM und ERP

In einem dynamischen Marktumfeld werden Unternehmen kontinuierlich mit neuen Geschäftsprozessen konfrontiert, die ihre internen Systeme herausfordern. Insbesondere die Wartung individueller Anpassungen in ERP-Systemen stellt viele Unternehmen vor Probleme. Die Prozesse sind oft unübersichtlich, die Zuordnung von Informationen erfordert viel Aufwand und spätestens bei einem Update müssen zeitaufwändige Tests und Anpassungen durchgeführt werden. Ein PIM-System kann diese Probleme angehen und ist speziell darauf ausgerichtet, auch komplexe Produktstrukturmodelle von den Kernsystemen zu entkoppeln und zu verwalten. Erfahre in diesem Blogbeitrag, wie sich PIM- und ERP-Systeme voneinander abgrenzen und welche Vorteile eine harmonische Zusammenarbeit beider Systeme mit sich bringt.

Blog 17.08.23

PIM für den E-Commerce – die Booster aktivieren

Kunden erwarten heute im E-Commerce mehr als nur einen Webshop zum Kaufen - sie verlangen eine nahtlose Integration von Recherche, Produktvorauswahl, Kaufvorbereitung, -durchführung und After-Sales-Services über verschiedene analoge und digitale Touchpoints hinweg. In diesem Blogbeitrag wird dir anhand eines Beispiels erklärt, wie das KANO-Modell zur Steigerung der Kundenzufriedenheit beiträgt. Du erfährst, wie du die richtigen Informationen in der passenden Form bereitstellst und gezielt die Vorteile für deine Kunden zum optimalen Zeitpunkt hervorhebst.

Blog 13.06.22

Shopware 6 mit Kubernetes

In diesem Artikel stellen wir euch vor, wie Shopware 6 in Kubernetes betrieben werden kann und warum dies sinnvoll ist. Wir zeigen euch Codeauszüge und eine kurze Anleitung mit Tipps und Tricks.